Frisch & Faust Tiefbau

„Wir schalten keine Inserate, wir wollen Face-to-FaceBeziehungen!“

Mitarbeiterzahl
140 Mitarbeiter, davon 23 Auszubildende

Schwerpunkt
Tief-, Kanal- und Rohrleitungsbau sowie Kanalsanierung

Kontakt
ppa. Dieter Mießen Kaufmännischer Leiter
Buchholzer Straße 32, 13156 Berlin
+49 (0) 30 47609550, dieter.miessen(at)frisch-faust.de  www.frisch-faust.de

Die Frisch & Faust Tiefbau GmbH schaltet keine Inserate, Wert wird auf die Face-to-Face-Beziehung gelegt: Die Jugendlichen werden mit deren Sprache in den Schulen angesprochen. Die eigenen Azubis helfen dabei. Das Unternehmen beteiligt sich an Ausbildungsmessen, Schulveranstaltungen und führt selbst Bewerbertrainings durch. Dafür wurde ein eigenes Bildungsnetzwerk aufgebaut. Schulkooperationen sind ein zentraler Stützpfeiler.

Dem Betrieb ist eine aktive Beziehung zu den jungen Menschen wichtig, nicht quantitativer, sondern qualitativer Natur. Deshalb gibt es auch ein eigenes Ausbilderteam. Dieses umfasst Erfahrene im Umgang mit Jugendlichen, die eine Affinität zum Thema Ausbildung aufweisen, und Dieter Mießen, kaufmännischer Leiter bei Frisch & Faust und zuständig für die Ausbildung im Unternehmen. Zusätzlich wird die Belegschaft für das Thema sensibilisiert – mit dem Ziel, die Akzeptanz für Auszubildende, aber auch Praktikanten zu erhöhen. Frisch & Faust vergibt darüber hinaus seit fünf Jahren auf der Weihnachtsfeier einen „Azubi-Award“. Die vier besten Azubis werden mit einer Urkunde ausgezeichnet. Kriterien sind: Zuverlässigkeit, Fehlzeiten, Motivation sowie die Leistungen auf der Baustelle und in der Schule.

Die Bauunternehmung bildet primär aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus aus. Mit seinen Ausbildungsaktivitäten will das Unternehmen erreichen, dass die jungen Fachkräfte nachhaltig ans Unternehmen gebunden werden. Ziel ist eine langfristige Fachkräftesicherung. Über eine ausgewogene Altersstruktur, insbesondere durch die Übernahme von Auszubildenden, wird das Durchschnittsalter niedrig gehalten: Unter den gewerblichen Mitarbeitern liegt dieses bei 39 Jahren und damit weit unter dem Branchenschnitt.

Sozialpolitisch will der Betrieb insbesondere in Berlin einen Beitrag dazu leisten, dass Jugendliche weg von Transferleistungen kommen. Azubis sollen stolz auf ihre Arbeit sein, ihr Tagewerk erkennen. Frisch & Faust nimmt pro Jahr ein bis zwei Jugendliche gezielt mit diesem familiären Hintergrund bei sich auf. „Wir erleben hier ,zauberhafte Momente‘. Diese Jugendlichen sind sehr dankbar, wenn sie ,mitgenommen‘ werden“, so Dieter Mießen.

Etwas Besonderes ist der Baustellentag, in Kooperation mit Schulen und Netzwerkpartnern sowie mit medialer Unterstützung, direkt auf der Baustelle: Drei verschiedene Unternehmen, drei verschiedene Baustellen.

Bewährt haben sich auch „Mitarbeiter-Tandems“. Hier arbeitet je ein junger mit einem erfahrenen, älteren Mitarbeiter zusammen. Das Tandem leistet einen wichtigen Beitrag zur Akzeptanz und Integration junger Fachkräfte.

Frisch & Faust erfährt positive Resonanz auf allen Kanälen. Das Unternehmen wurde sowohl 2010 als auch 2014 als bester Ausbildungsbetrieb Berlins ausgezeichnet. Zudem haben sie das IHK-Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität" erhalten, jährlich ein bis zwei Interviews mit regionalen Medien, hinzu kommen 40 Termine zur Ausbildung. Das macht sich bemerkbar. Bei der Azubi-Akquise ist man sehr erfolgreich. Allerdings: Nicht alle Jugendlichen sind ausbildungsreif, da muss sich der Berliner Ausbildungsbetrieb mehr anstrengen. Ein hauptamtlicher Ausbilder kümmert sich intensiv um die „Schwächeren“.

Frisch & Faust bildet zudem über Bedarf aus. Etwa ein Drittel aller Azubis bleibt im Unternehmen. Die Abbrecherquote ist dabei gering: sie liegt bei nur circa zehn Prozent. Dass die Quote besonders niedrig ist, ist vor allem dem obligatorischen Praktikum vor der Ausbildung geschuldet. Das Unternehmen fühlt sich daher bestärkt in seinen Ausbildungsaktivitäten. Wichtig ist: nicht in seinen Bemühung locker zu lassen, Kontinuität zeigen, aber auch Neues ausprobieren wollen.