ERFOLG verantworten
Hier wird im Wesentlichen die Managementebene angesprochen. Aus der Liste möglicher Managementaufgaben haben wir die drei zentralen Aufgaben hervorgehoben, die besonders ergebniskritisch sind. Zudem ist die gelebte Verantwortung einer Führungskraft zentral, da hier ganz besonders gilt: Wenn es die Führungskraft nicht verantwortet, macht es im Zweifel niemand – mit allen Auswirkungen auf die Gesamtorganisation und die Ergebnisse. Daher liegt die Essenz der Wirkung nicht im Neuheitswert dieser allen bekannten Managementaufgaben, sondern in der Verantwortung, diese auch gewissenhaft wahrzunehmen.
Die Aufgaben
Für Ziele oder Orientierung sorgen ist von größter Bedeutung, da sich Menschen ansonsten selbst Ziele suchen und Orientierung geben. Auch wenn sie dies mit bestem Gewissen tun, bleibt offen, ob diese dann auch richtig sind. Führen impliziert somit immer auch ein „Wohin“. Wirkung entsteht, wenn dieses „Wohin“ geklärt, festgelegt und kommuniziert wird. Nur durch das „Wohin“ kann ein Sog entstehen, nur dadurch können die Ressourcen des Unternehmens und die Energie der Menschen sinnvoll ausgerichtet werden. Voraussetzung für diesen Sog ist, dass die Ziele/die Orientierung am Großen und Ganzen beziehungsweise an der übergeordneten Einheit der Organisation ausgerichtet sind (mehr dazu: Kapitel 5. „Auch Führung braucht Führung“).
Erfolg beurteilen ist das erforderliche Gegenstück zur ersten Aufgabe. Wenn es bei den Zielen um das SOLL geht, ist die Beurteilung der nüchterne Blick auf das IST. Nur der Fokus auf die augenblickliche Realität ermöglicht eine Einschätzung über die erzielte Wirkung. Auf dieser Basis lässt sich rechtzeitig beurteilen und entscheiden, ob und was zu tun ist, um die Ergebnisse zu realisieren. Mitarbeiter und Teams werden in Verantwortung genommen und Lösungen können entsprechend auf den Weg gebracht werden. Über Timing und Stil der Beurteilung wird zudem Einfluss auf die gelebte Verbindlichkeit und die Kultur im Unternehmen genommen.
Entscheiden und Probleme lösen ist notwendig, wenn es um die Bearbeitung der Abweichungen zwischen SOLL und IST geht. Daher ist Führungstätigkeit auch zu einem Großteil Entscheidungstätigkeit. Unternehmen sind auf Entscheidungen angewiesen, um bestehen zu können. Wenn die Lösung von Problemen oder Abweichungen in einem Handbuch beziehungsweise Regelwerk nachgeschlagen werden könnten, bräuchte es keine Entscheidung. Wenn entschieden wird, steht immer auch etwas auf dem Spiel. Es ist immer riskant, da vorher nicht klar ist, was richtig und falsch ist. Das Risiko einer Fehlentscheidung muss persönlich ebenso wie die Risiken verschobener oder nicht getroffener Entscheidungen getragen und verantwortet werden.