Landesverband Bayerischer Bauinnungen
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung in die Weiterbildung integrieren
BIM ist zwar in aller Munde – hat aber für die große Mehrheit der baugewerblichen Betriebe noch keine Praxisbedeutung. Allenfalls die größeren Betriebe setzen BIM, das ja überwiegend ein Tool der Planer ist, heute schon ein. Viel relevanter in der Praxis ist die generelle Digitalisierung, von der BIM nur ein kleiner Teil ist. Vernetztes Denken, der Einsatz von Tools wie digitalen Bauakten, Tracking Systemen, digitalen Messgeräten und GPS-gestützten Baumaschinen ist in vielen Betrieben bereits gelebte Praxis. Die Betriebe erweitern den Einsatz digitaler Tools nahezu täglich - und beschränken sich dabei nicht nur auf den eigentlichen „Bauprozess“: Kundenakquise im Internet, elektronische Angebotsund Rechnungserstellung, Teilnahme an E-Vergaben, elektronische Personalverwaltung und digitale Baufortschrittsdokumentation sind heute schon Standard oder für viele Betriebe die nahe Zukunft.
Daher brauchen wir breite Weiterbildungsangebote und Best-Practice-Beispiele für das gesamte Spektrum der Digitalisierung, die Hemmschwellen und Ängste abbauen und zeigen, welch einen großen Strauß an Einsatzmöglichkeiten und konkreten Vorteilen der Einsatz digitaler Werkzeuge für den jeweiligen Betrieb in der tagtäglichen Praxis hat. Auch die Bewältigung von Schnittstellen und die Stärkung der Kompetenz zur Auswahl geeigneter Anwendungen muss ein Schwerpunkt der Weiterbildung sein. Denn gerade diese Punkte behindern in der Praxis Betriebe bei der Digitalisierung, weil die damit verbundene Komplexität ohne vertieften Einblick kaum zu überwinden ist.
Ein nächster Schritt muss der weitere Einzug digitaler Komponenten in die Ausbildung sein. Neben der gestiegenen Praxisrelevanz für die Betriebe macht der zunehmende Einsatz digitaler Lösungen und Anwendungen eine Ausbildung im Bau auch attraktiver für junge Menschen. Dies unterstützt so die Betriebe bei der Gewinnung neuer Auszubildender und damit die Zukunftssicherung unseres Handwerks.
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