Bildungszentren des Baugewerbes e. V.
Digitale Lernelemente sind zukünftig in der Bauausbildung nicht mehr wegzudenken
Überall hört man vom Megatrend „Digitalisierung“, aber was bedeutet das konkret, beziehungsweise, wie kann uns die Digitalisierung helfen, die Qualität in der Bauwirtschaft zu steigern? Zunächst ist festzustellen, dass Digitalisierung sehr vielschichtig ist, sich auf allen Ebenen auswirkt und alle Beteiligten mehr oder weniger stark davon betroffen sind, beziehungsweise sein werden. Des Weiteren bleibt festzuhalten,
- dass die Digitalisierung nur MIT den Menschen gelingen kann, und dass alle Beteiligten „mitgenommen“ werden müssen,
- dass die Digitalisierung keine Modeerscheinung ist,
- dass sie niemals abgeschlossen sein wird, und
- dass die junge Generation eine hohe Technikaffinität besitzt und für sie ein Leben ohne Internet vollkommen undenkbar ist.
Kurzum, wir müssen uns mit der Thematik auseinandersetzen, neue Techniken in der Aus- und Weiterbildung implementieren und die Menschen qualifizieren. Dies kann zum Beispiel durch den regelmäßigen Einsatz von digitalen Messgeräten, wie 3D-Laserscannern, Tablets oder auch Wärmebildkameras in der Ausbildung erfolgen. Ebenso ist es notwendig, jungen Menschen den Umgang mit mobilen Endgeräten beizubringen. Kommunikation ist wichtig, aber die richtigen Informationen im Internet zu finden, beziehungsweise die gefundene Information zu bewerten, sind neu zu erlernende Kompetenzen.
Digitale Fitness – nicht nur für Auszubildende, sondern auch für Ausbilder
Daher ist es umso wichtiger, dass Ausbilder und Führungskräfte in den Unternehmen und Ausbildungsstätten medienpädagogisch geschult sind, die jungen Menschen begleiten und sich mit ihnen austauschen. Im Gegenzug bringen die jungen Menschen neue Ideen und Konzepte ein, was Basis für einen generationenübergreifenden Austausch sein kann. Dabei verändern sich auch klassische Rollenbilder und die Art der Kommunikation, da vieles transparenter wird. Viele Personen schreckt das ab, aber man sollte die Chancen sehen, die die Digitalisierung mit sich bringt, und dennoch die Ängste ernst nehmen.
Schrittweise Digitalisierung garantiert Akzeptanz und Erfolg
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht liegen in der Digitalisierung, aber auch in der Analyse von Bauprozessen gute Möglichkeiten, Qualitätssteigerung und Einsparpotenziale zu realisieren. Eine Betrachtung der eigenen Prozesse ist daher aus Unternehmenssicht unumgänglich und der erste wichtige Schritt, mit der Digitalisierung im eigenen Unternehmen zu beginnen. Es ist auch nicht notwendig, sofort alles und jedes zu „digitalisieren“, sondern erstmal mit kleinen Schritten zu beginnen. Es gibt zudem zahlreiche Förderprogramme, die entweder finanzielle Unterstützung leisten oder fachlich informieren. Als Beispiel seien hier die bundesweiten Aktivitäten der Schaufenster des „Kompetenzzentrum digitales Handwerk“ genannt, insbesondere des Schaufensters „Digitales Bauen“.
Systematische Qualifizierung im Umgang mit digitalen Werkzeugen stärkt das Branchenimage und die Attraktivität der Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft
Die überbetrieblichen Ausbildungszentren unterstützen die Einführung digitaler Werkzeuge im Rahmen ihrer Möglichkeiten, um zukünftig perspektivisch alle Auszubildenden im Umgang mit digitalen Elementen zu qualifizieren, ohne dabei die Vermittlung handwerklicher Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vernachlässigen, denn das fachliche Basiswissen ist unabdingbar. Digitale Elemente ergänzen die Ausbildung und führen auch zu einem positiveren Image der Bauwirtschaft, was die Attraktivität zur Wahl eines dualen Ausbildungsberufes in der Bauwirtschaft erhöht und auch als wichtige Basis für eine spätere „Höherqualifizierung“ (Meisterschule, Studium oder ähnliches) gesehen werden kann. Durchgeführte Maßnahmen im Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) Krefeld bestätigen den Eindruck, dass um digitale Elemente ergänzte Werkstücke und Übungsaufgaben mit deutlich größerer Motivation von den Teilnehmern, und vor allem auch von den Teilnehmerinnen, bearbeitet wurden. Unser Fazit: Nicht warten, bis einen die Digitalisierung „überholt“ hat, sondern sich aktiv mit der Thematik auseinandersetzen …auch lange Reisen beginnen mit einem ersten Schritt! Probieren Sie es einfach aus!
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