Warum brauchen wir spezifische Aus-­ und Weiterbildungsangebote für industrielle Dienstleistungen?

Warum brauchen wir spezifische Aus-­ und Weiterbildungsangebote für industrielle Dienstleistungen?

Nach der Schilderung der aktuellen Situation im Aus- und Weiterbildungsbereich für technische Services in Deutschland müssen wir feststellen, dass sich die Situation nun nach ca. 30 Jahren nur graduell verbessert hat. Wir brauchen in diesem Feld aber weiter eindeutig passendere und zahlreichere Angebote. Denn es sollten viel mehr Unternehmen Services entwickeln und ihre Lösungsgeschäfte stärken, damit deren Anteile an den Umsätzen gewichtiger werden und die durchschnittliche Schwelle von ca. 10 Prozent der Umsätze eines Unternehmens hinter sich lassen. Auch – oder erst recht – sollten die Potenziale der Profitabilität und des Deckungsbeitrags weiter ausgebaut werden.

Aber der rein finanzielle Blickwinkel reicht für die empfohlene Stärkung der Dienstleistungen als Begründung nicht aus. Hinzu kommen weitere gewichtige Argumente, wie:

  • Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer industriellen Angebote gegenüber anderen globalen Wettbewerbern durch Ausbau von Lösungsgeschäften und Angebotsbündel aus Produkten und Dienstleistungen, die die Probleme der Kunden richtig und nachhaltig lösen. Ergänzende oder freistehende Dienstleistungsangebote können von Wettbewerbern weitaus weniger kopiert oder aufgeholt werden als reine Produktfunktionalitäten.
  • Die Problemlösungskompetenz, die durch ausgereifte Dienstleistungen besonders deutlich wird, macht die Firmen zu einem strategischen Partner ihrer Kunden. Sie sind dadurch nicht mehr reiner Produktlieferant, der Services nur anbietet, wenn der Kunde speziell danach fragt.
  • Durch ein ausgefeiltes und aktiv vermarktetes Dienstleistungsportfolio gelingt es meistens auch, mögliche Berührungspunkte mit den Kunden zu vervielfältigen und somit das Wissen um die Herausforderungen der Kunden anzureichern und dadurch die Kundenorientierung des eigenen Unternehmens zu stärken.
  • In einigen Märkten gehört ein attraktives Dienstleistungsangebot bereits zum Marktstandard, so dass ein einzelnes Unternehmen dahinter nicht mehr zurückfallen kann.
  • Dienstleistungen haben in der vergangenen Krise um das Jahr 2009 in vielen Fällen ihre Umsatzstabilisierungswirkung gezeigt. Während das Produktgeschäft durch mangelnde Investitionsbereitschaft teilweise signifikant zurückfiel, blieb das Servicegeschäft durch das Wartungs- und Ersatzteilgeschäft für den installierten Maschinen park stabil und verhinderte noch stärkere Einbrüche.
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