2. Schritt: Strategische Betroffenheit der prioritären Jobfamilien ermitteln

2. Schritt: Strategische Betroffenheit der prioritären Jobfamilien ermitteln

Um entscheiden zu können, auf welche Zielgruppen das strategische Personalmarketing sinnvollerweise auszurichten ist, muss zunächst der Einfluss der Unternehmensstrategie auf die prioritären Jobfamilien in den Blick genommen werden. Auf diese Weise können Sie sehen, wie sich der Personalbedarf quantitativ und qualitativ entwickeln wird.

Identifizieren der strategischen Treiber

Unabhängig davon, ob Sie bereits eine ausformulierte Unternehmensstrategie haben, benennen Sie an dieser Stelle die strategischen Unternehmensziele, die Konsequenzen für den quantitativen und qualitativen Personalbedarf der nächsten Jahre haben.

Die strategischen Unternehmensziele mit Bezug zum Personalbedarf sind die Markt-, Innovations- und Produktivitätsziele des Unternehmens. Zu beantworten sind mindestens folgende Fragen:

 

  • Soll der Umsatz des Unternehmens wachsen, schrumpfen oder wollen Sie konsolidieren?
  • Auf welchen Märkten werden welche Umsatzziele verfolgt?
  • Welche Veränderungen des Produktsortiments werden angestrebt?
  • Welche technischen Entwicklungen sollen/müssen aufgegriffen werden?
  • Inwieweit sind Kosteneinsparungen geplant?

Die Antworten auf diese Fragen sind notwendig, um zu bewerten, wie sich die geplante Entwicklung des Unternehmens auf die prioritären Jobfamilien auswirkt. Ein Beispiel: Ein Unternehmen aus der IT-Branche strebt ein Umsatzwachstum von fünf Prozent an, indem es internationale Märkte erschließt. Da die Programmiersprachen grenzüberschreitend genutzt werden und ein höherer Absatz von Softwareprodukten wenig zusätzlichen Programmieraufwand erfordert, ist die prioritäre Jobfamilie der „Entwickler“ von diesen Marktzielen weniger betroffen. Die „Produktmanager“ und „Außendienstmitarbeiter“ hingegen sind stark betroffen. Sie müssen gemeinsam die neuen Märkte erschließen, d. h. Marktund interkulturelle Kompetenzen aufbauen, eventuell brauchen Sie zusätzliches Personal.

Tool: Strategische Treiber des Personalbedarfs bestimmen (Input Unternehmensstrategie)

Diese Übersicht wird ausschließlich durch die Geschäftsführung ausgefüllt (durch Ankreuzen bzw. Eintragen der Prozentangaben). Dieser Schritt kann nicht delegiert werden. Die Übersicht kann dem entsprechenden pdf-Dokument des Leitfadens entnommen werden (S. 13).

Analysieren der strategischen Betroffenheit der prioritären Jobfamilien

An dieser Stelle erfolgt die Verbindung zwischen Personalplanung und Unternehmensstrategie: Wie wirken sich Ihre Markt-, Innovations- und Produktivitätsziele auf die prioritären Jobfamilien aus?

Außerdem müssen Sie sich an dieser Stelle noch einmal vergewissern, ob Ihre derzeitigen prioritären Jobfamilien auch künftig prioritär sein werden – abhängig von Ihren Unternehmenszielen. Erfahrungsgemäß kann sich an dieser Stelle bei ambitionierten strategischen Vorhaben noch etwas ändern.

Tool: Auswirkungen der strategischen Ziele auf die prioritären Jobfamilien

Diese Übersicht ist vom gesamten Führungskreis gemeinsam auszufüllen, d. h., Sie einigen sich auf eine Einschätzung, wie stark die jeweilige Jobfamilie von den strategischen Zielen betroffen ist (via Kreuz oder Klebepunkt). Dann rechnen Sie die Summe (∑) der Punkte für jede Zeile bzw. Jobfamilie aus und halten anschließend die Rangfolge fest: Die Jobfamilie mit den meisten Gesamtpunkten ist die mit der höchsten strategischen Betroffenheit, d. h. mit dem Rang 1 usw.

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  • © RKW Kompetenzzentrum – 20151216-Abb.4-Auswirkungen-der-strategischen-Ziele-auf-die-prioritaeren-Jobfamilien.JPG