4. Schritt: Zielgruppen für das Personalmarketing auswählen

4. Schritt: Zielgruppen für das Personalmarketing auswählen

Die Auswahl der Zielgruppen erfolgt auf Grundlage des folgenden Tools: Es betrachtet das ermittelte Kapazitätsrisiko im Zusammenhang mit dem eingeschätzten Beschaffungsrisiko. Daraus lässt sich ablesen, auf welche Jobfamilien Sie Ihre Personalmarketingaktivitäten zwingend konzentrieren sollten, welche Sie berücksichtigen und beiseitelassen können.

Haben Sie sehr hohe Werte im Beschaffungsrisiko für einzelne Jobfamilien ermittelt, schließt sich ein weiterer Schritt an.

Tool: Auswahl der Zielgruppen für das strategische Personalmarketing

Um die Zielgruppen für Ihr Personalmarketing zu bestimmen, wird zunächst das ermittelte Beschaffungsrisiko mit dem jeweiligen Kapazitätsrisiko ins Verhältnis gesetzt. Diese Verortung nehmen Sie für jede prioritäre Jobfamilie mit einer Karte in einem der Quadranten vor. Jobfamilien in Quadrant 4 gehören in jedem Fall zu den Zielgruppen Ihres Personalmarketings, solche in Quadrant 1 nicht. Haben Sie Jobfamilien in den Quadranten 2 und 3 verortet, müssen Sie situativ entscheiden: Können und wollen Sie Mittel investieren, um deren Rekrutierung und/oder Bindung zu verbessern?

Nun erfolgt der Übergang von den Stellen(clustern) zum Menschen. Die Frage lautet also: Welche Bewerbergruppen oder Jobfamilien kommen in Frage, um die ausgewählten Jobfamilien zu beliefern? Ein Beispiel: Ein Unternehmen aus der Pflegebranche stellt ein hohes Beschaffungsund Kapazitätsrisiko für die Jobfamilie der examinierten Krankenpfleger fest (Quadrant 4). Es erweitert daraufhin seine Personalmarketingaktivitäten auf die Zielgruppe der unund angelernten Pflegekräfte, die sowohl einige Tätigkeiten der Jobfamilie übernehmen und diese kapazitätsmäßig entlasten, als auch zu examinierten Pflegekräften weitergebildet werden können.

Das folgende Tool unterstützt diesen optionalen Schritt methodisch.

Tool: Erweiterung des Suchradius

Sie legen im inneren Kreis eine ausgewählte Jobfamilie fest. Mit jedem weiteren Kreis erweitern Sie Ihren Suchradius. Das Tool wird vom gesamten Teilnehmerkreis gemeinsam ausgefüllt: Kennen wir Arbeitsmarktsegmente bzw. Bewerbergruppen oder andere Jobfamilien in unserem Unternehmen, welche die ausgewählte Jobfamilie ggf. mit kleineren oder größeren Abstrichen beliefern können? In diesem Schritt sind Erfahrungen und Kreativität gefragt. Gibt es beispielsweise potenzielle Beschäftigte in besonderen Lebenssituationen (z. B. Wiedereinsteiger), die es gezielt ins Visier zu nehmen lohnt? Können die anfallenden Tätigkeiten oder Teile davon von anderen Berufsgruppen ausgeübt werden (z. B. Techniker für Ingenieurstätigkeiten)? Gibt es Berufsgruppen, deren Tätigkeiten ähnliche (Kern-Kompetenzanforderungen verlangen (z. B. Kundenund Kontaktorientierung von Hotelfachangestellten für Kundenservicetätigkeiten in der Industrie)? Gibt es andere Jobfamilien in Ihren Unternehmen mit (teilweise) ähnlichen Anforderungsprofilen (z. B. Konstrukteure für den Einkauf)? Nach der Sammlung erfolgt eine gemeinsame Bewertung, bei schwierigen Entscheidungen ist der Schiedsspruch der Geschäftsführung gefragt.

Der Gesamtprozess der Zielgruppenauswahl stellt sich zusammenfassend folgendermaßen dar:

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