Vorwort
Zukunftsmarkt 50plus: Chancen und Herausforderungen für das Verarbeitende Gewerbe
Konsumgüter, Wohnen und Leben generationengerecht gestalten
Die deutsche Wirtschaft ist von der demografischen Entwicklung in mehrfacher Hinsicht betroffen. Rückgang und Alterung der Bevölkerung führen unter sonst gleichen Bedingungen zu einer Verminderung der volkswirtschaftlichen Wachstumsspielräume. Der Mangel an Fachkräften nimmt tendenziell zu und erfordert eine sachgerechte Bildungsund Zuwanderungspolitik sowie eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung. Märkte und Produkte für die „Zielgruppe 50plus“ werden zunehmend bedeutender. Die Alterung verändert das Konsumverhalten und ein immer größerer Anteil der Konsumausgaben wird von Menschen über 50 Jahren getätigt.
Mit ihrer Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ will die Bundesregierung vor allem auf die ökonomischen Chancen im demografischen Wandel aufmerksam machen. Die Initiative soll dazu beitragen, Chancen für zusätzliches Wachstum und mehr Beschäftigung zu nutzen und zugleich die Lebensqualität älterer Menschen zu erhöhen. Dazu soll auch ein stärkerer Dialog zwischen Unternehmen und Verbrauchern dienen, damit mehr Produkte und Dienstleistungen entstehen, die den Bedürfnissen älterer Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht werden.
Im Rahmen der Initiative „Wirtschaftsfaktor Alter“ hat das RKW Kompetenzzentrum im Jahr 2010 im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) einen Arbeitskreis „Zukunftsmarkt 50plus – Verarbeitendes Gewerbe und Bauwirtschaft“ ins Leben gerufen. Er bot Unternehmen, Wirtschaftsund Verbraucherverbänden sowie Wissenschaftlern und weiteren Experten aus der Praxis die Möglichkeit zum Meinungsaustausch über den Einfluss der demografischen Entwicklung auf Produkte, Dienstleistungen und Märkte. Die Alterung hat sowohl Konsequenzen für die Hersteller von Konsumgütern als auch für Investitionsgüterunternehmen und Branchen wie die Medizintechnik und die Bauwirtschaft.
Der Arbeitskreis hat gezeigt, dass gerade viele kleine und mittelständische Unternehmen sich noch stärker auf die Bedürfnisse älterer Kunden einstellen sollten. Die Ausgangsund Interessenlage kann sich dabei je nach Branche erheblich unterscheiden. Während es bei technologieintensiven Produkten (Stichwort „Ambient Assisted Living“, AAL) häufig um die Entwicklung komplexer Lösungen geht, können viele Erzeugnisse verhältnismäßig einfach durch Anpassungen bei Design oder Ergonomie besser für eine ältere Kundschaft nutzbar gemacht werden. Die vorliegende Broschüre fasst die wesentlichen Ergebnisse des Arbeitskreises zusammen. Sie enthält zahlreiche gute Beispiele und soll Unternehmen als Handlungsleitfaden zur Erschließung der Kundengruppen und Märkte „50 plus“ dienen.
Wolfgang Arnold Dr. Ekaterina Kouli
Ministerialrat im Mitglied der Geschäftsführung
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und Leiterin des Fachbereichs
Leiter des Referats für Kompetenzentwicklung
Grundsatzfragen der Industriepolitik RKW Kompetenzzentrum
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