Lebensqualität erhalten – Wettbewerbsfähigkeit sichern – Märkte erschließen: Ein Beispiel für europäische Vernetzung

Ein Beispiel für europäische Vernetzung

Europäische Regionen kooperieren miteinander, um Lösungen für den demografischen Wandel zu finden. Sie stellen sich den Herausforderungen und suchen dabei den Ausgleich zwischen negativen Effekten und wirtschaftlichen und sozialen Chancen des Wandels. Multiplikatoren und Unternehmen haben sich im SEN@ER Silver Economy Netzwerk Europäischer Regionen zusammengeschlossen, um die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen zu fördern.

Drei Fragen an Dr. Claus Eppe, Gründungsmitglied und Koordinator des SEN@ER-Netzwerks:

  1. Wie kam es zur Entstehung des Netzwerks? Nordrhein-Westfalen war Impulsgeber und gründete 2005 das Netzwerk. Seitdem bearbeiten die Regionen gemeinsam Themen der Seniorenwirtschaft. Die Verbesserung der Lebensqualität im Alter wurde in den Mittelpunkt aller Bemühungen gestellt.
    Entscheidend und neu ist der Ansatz des Netzwerks, den demografischen Wandel, zuvor als Bedrohung wahrgenommen, jetzt als Chance zu verstehen. Die am Netzwerk Beteiligten wollen voneinander lernen und erfahren wie andere europäische Regionen mit den Auswirkungen des demografischen Wandels umgehen, welche Herangehensweisen sie dabei verfolgen. Sie tauschen sich auch darüber aus, was in den Regionen des Netzwerks gut funktioniert, was nicht. Indem das Netzwerk die Entwicklung und das Marketing von innovativen Produkten und Dienstleistungen in EU-geförderten Projekten unterstützt, trägt es zur Regionalentwicklung, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei.
  2. Was sind die Ziele der Kooperation in Sen@er? Ziel war und ist es neben der rein ökonomischen Sichtweise der Unternehmen die Nachfrageseite genauer zu betrachten, um zu wissen, welche Bedürfnisse die älteren Konsumenten haben. Bestehende Angebote und Bedürfnisse wurden miteinander abgeglichen, um Lücken zu identifizieren und konkrete Strategien zu finden, um diese Lücken schließen zu können. Für Unternehmen macht es keinen Sinn am Markt vorbei zu produzieren und Kunden profitieren vom passgenauen, zielgruppenorientierten Angebot.
  3. Welche Aktivitäten und Produkte schafft das Netzwerk? Die Hauptrolle des Netzwerks ist die eines Impulsgebers: für die Grundidee der Silver Economy und die Entwicklung von innovativen Produktideen für die Verbesserung der Lebensqualität im Alter.

Beispiele aus der Arbeit von SEN@ER:

  • Bisher fanden Europäische Konferenzen statt, in Bonn, Maastricht, Sevilla und Limoges: Dabei standen fünf Themenschwerpunkte auf der Tagesordnung: Ageing Well einschließlich AAL, Bildung und Weiterbildung der Älteren, Finanzdienstleistungen, Senior Entrepreneurship, Alter und Kultur.
  • Lobbyarbeit des Netzwerks: Sen@er hat bei einigen Generaldirektionen der EU, dem Ausschuss für Regionen und dem Europäischen Parlament für seine Ideen geworben. Ein konkretes Ergebnis ist das Programm „ICT & Ageing“, das es vorher nicht gab.
  • Interessierte können sich in diesem Rahmen an Ausschreibungen der Europäischen Kommission beteiligen. Sie können sich mit Partnern zusammen schließen, um gemeinsam Fördermittel zu beantragen und Projekte zur Entwicklung neuer Produkte durchzuführen. Inzwischen sind viele Unternehmen gut untereinander vernetzt und kooperieren.
  • Projekte: Sen@er unterstützt bei der Vorbereitung von Projektpartnerschaften und bei der Beantragung von europäischen Projekten. Es werden dabei ganz konkrete Projekte von den Partnern im Silver Economy Netzwerk entwickelt, verabredet und umgesetzt.

Beispielsweise wurde in der Region NRW das Projekt „Ageing Culture“ aufgebaut: 22 Einrichtungen quer durch Europa kooperieren, um auf die kulturellen Bedürfnisse und Fähigkeiten Älterer aufmerksam zu machen.

INFO

Auskunft zum Netzwerk geben
Dr. Claus Eppe Lebensqualität im Alter - ökonomische Bedürfnisse älterer Menschen, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NordrheinWestfalen, Düsseldorf

oder das Netzwerksekretariat SEN@ER Secretariat, c/o empirica, Bonn.

Die Kontakte und weitere Informationen finden Sie auch auf: www.silvereconomy-europe.org 

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