Zeit. Zeit? Gibt es nicht dringendere Themen? Wir meinen: auf Dauer nicht. Natürlich beherrschen andere Themen auch unsere Veröffentlichungen: Digitalisierung, Big Data, Cloud Computing, Innovationsfähigkeit – um nur einige zu nennen. Was aber haben sie alle gemeinsam? Sie ahnen es: die Zeit. Heute fressen die Schnellen die Langsamen, nicht mehr die Großen die Kleinen. Wir sind im Echtzeitalter angekommen. Daten können sofort und umfassend betrieblich genutzt werden, sie sind garantiert schnell genug für die jeweilige Anwendung vorhanden. Doch nie war Zeit an sich Selbstzweck, sie wird es auch nie sein: Zeit muss immer im Verhältnis gesehen werden – zur Erwartung, zur Realität, zu einer (anderen) Dimension. Die Echtzeitdatenerfassung läuft simultan zu den entsprechenden Prozessen der Realität ab: An ihr orientieren wir uns. Echtzeit muss nicht einmal schnell sein, nur garantiert schnell genug für den jeweiligen Zweck: Eine Antwort auf einen Brief erwarten wir innerhalb von Wochen, eine Antwort auf ein E-Mail innerhalb von Tagen, eine Antwort auf eine WhatsApp innerhalb von Minuten. Auch die Digitalisierung äußert sich schlussendlich nicht in der Zeit, sondern im neuen Verhältnis von Briefen zu WhatsApps, könnte man sagen.
Nach einer Umfrage von McKinsey führt die Digitalisierung der Haushalte zu mehr Qualitätszeit für die Familie (gut, das hat man bei der Einführung von Waschmaschine und Spülmaschine auch schon gesagt). Es geht auf die ruhige Jahreszeit zu: Nutzen Sie die Anregungen dieses etwas anderen Magazins, um dem Leben mal wieder auf den Rücken zu sehen. Vor allem aber: Nehmen Sie sich Zeit. Viel Dringenderes gibt es nicht.
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