Gesamtwirtschaftliche Effekte

Gesamtwirtschaftliche Effekte

Im Folgenden werden wesentliche Effekte aus dem ZIM auf die Gesamtwirtschaft exemplarisch dargestellt. Als Grundlage für die Erläuterungen dienen u. a. Erkenntnisse der Studie des IW Halle (Günther et al. 2011). Als Reaktion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise wurde das ZIM im Rahmen des Konjunkturpakets II finanziell aufgestockt und der Kreis der antragsberechtigten Unternehmen erweitert. Ziel der Studie war die makroökonomische Untersuchung der Effekte aus den ZIM-Projekten auf die Nachfragekomponenten des Bruttoinlandsprodukts, die Analyse der direkten und indirekten Produktionsund Beschäftigungseffekte sowie die Schätzung der Entlastungen für die Sozialversicherung.

Eigenanteil und förderfähiges Projektvolumen

Im Rahmen des ZIM werden die bereitgestellten Fördermittel durch private Investitionen mehr als verdoppelt. Die vom IW Halle (Günter et al. 2011: 28) errechneten Eigenanteile der Unternehmen liegen bei durchschnittlich 60%. Überträgt man diesen Wert auf die bewilligten Fördermittel, so ergibt sich folgendes Projektvolumen: Bis April 2014 waren insgesamt über 3,3 Mrd. € an Fördermitteln bewilligt. Insgesamt leitet sich somit ein voraussichtliches Projektvolumen von rund 8,3 Mrd. € ab (vgl. Abb. 12).

In der Studie wird ausgeführt, dass viele FuE-Projekte das förderfähige Volumen von 350.000 € übersteigen, d. h. alle zusätzlichen Investitionen der Unternehmen, die nicht im formellen Rahmen der ZIM-Projekte stattfinden, sind in den obengenannten Zahlen nicht berücksichtigt. Von den bereitgestellten Fördermitteln und dem investierten Eigenanteil profitieren nicht nur die Fördernehmer selbst, sondern auch die verbundenen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette. Darüber hinaus kommt es durch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zu Mehreinnahmen der Sozialversicherung.

Direkte und indirekte Effekte des ZIM

Wie oben dargestellt, wurden durch das ZIM seit 2008 FuE-Ausgaben im Umfang von mehr als 8,3 Mrd. € initiiert. Dies hat nicht nur zur Wertschöpfung und Beschäftigung bei den unmittelbaren Empfängern der Fördermittel beigetragen (direkte Effekte), sondern auch positive Effekte bei verbundenen Unternehmen und Einrichtungen zur Folge. Zu diesen Effekten treten jene hinzu, die aus dem zusätzlich ermöglichten Konsum resultieren (indirekte Effekte). Durch die direkten und indirekten Effekte der ZIM-Förderung wurden nach Berechnungen des IWH während der Umsetzung der FuE-Projekte sowie in der darauffolgenden Einkommensverwendungsphase allein im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 bis zu 69.500 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen (vgl. Günther et al. 2011:5).

Mehreinnahmen der Sozialversicherungen

Durch die Umsetzung der ZIM-Projekte wurden Arbeitsplätze gesichert beziehungsweise neue geschaffen. Das dadurch zusätzlich erwirtschaftete Arbeitnehmerentgelt generierte höhere Einnahmen für die Kassen der Sozialversicherungen. Für den Zeitraum von 2009 bis 2011 ergaben sich in diesem Zusammenhang folgende volkswirtschaftliche Effekte: 2,7 Mrd. € zusätzliches Arbeitnehmerentgelt führte zu 0,9 Mrd. € mehr Sozialversicherungseinnahmen. Gleichzeitig spart die Arbeitslosenversicherung Ausgaben, die fällig wären, wenn die Arbeitnehmer ohne Beschäftigung blieben. Mit der Beschäftigungssicherung erhöhte sich gleichzeitig das Aufkommen an Lohnsteuern. Geht man vom Durchschnitt der damaligen Steuersätze aus, so beläuft sich die über die Jahre 2009 bis 2011 kumulierte Summe auf 0,4 Mrd. € (vgl. Tab. 4).

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