Fazit

Wie schon bei den Ergebnissen der Digitalisierungsprojekte hinsichtlich Technik, Organisation und Wirtschaftlichkeit konnte das Projekt Digiscouts® auch auf dem Gebiet der Kompetenzentwicklung Erfolge erzielen, die in einer guten Resonanz bei den betrieblichen Akteuren ihren Ausdruck fanden. Der Schlüssel für die Erfolge lag in der großen Anpassungsfähigkeit der Projekte an die betrieblichen Strukturen und Bedarfslagen. Gemünzt auf die Kompetenzentwicklung bedeutete dies, dass die Projekte mit ihren Ablaufstrukturen und der mitgelieferten Lerninfrastruktur den Raum boten, je nach betrieblichen Gegebenheiten Kompetenzen unterschiedlicher Art und in unterschiedlichem Umfang zu entwickeln. Begünstigt wurde dies – das sollte hervorgehoben werden – durch Verantwortliche in den Betrieben, die bei ihrer Beteiligung am Projekt meist von vornherein an die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und die Kompetenz ihrer Azubis dachten und das Digiscouts-Projekt nicht einseitig und vordergründig als bloßes Vehikel für Digitalisierung betrachteten.

Vor diesem Hintergrund konnten auch Digitalisierungsprojekte, die sich im Nachhinein nicht als volle sondern nur als teilweise Erfolge darstellten, allein schon dadurch Kompetenzzuwächse bei den Azubis erbrachten, dass sie diese zu einem systematischen und methodischen Vorgehen anregten und die Fähigkeiten zur Selbstorganisation sowie das Verantwortungsbewusstsein förderten.

Gerade Azubis aus konventionellen Facharbeiterund Angestelltenberufen konnten ihre Kompetenzen im Hinblick auf den Umgang mit Informationstechnologien und vielfach auch ihr Verständnis betrieblicher Zusammenhänge erweitern. Diese Kompetenzzuwächse bei den Auszubildenden kamen gerade traditionellen Mittelständlern aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie auch Dienstleistungsfirmen wie zum Beispiel Handelsunternehmen zugute. Reibungsverluste und Hürden, die bei den Projekten überwunden werden mussten, förderten das Lernen nicht nur der Azubis, sondern wohl auch das organisationale Lernen.

Letztlich bot das Digiscouts®-Projekt ein Lernsetting, dass den Betrieben vielfältige Möglichkeiten und Ansatzpunkte für Kompetenzentwicklung bot. Die Betriebe konnten mit ihren Azubis je nach ihrem Bedarf Digitalisierungsmöglichkeiten erschließen und dafür benötigte neue Kompetenzen entwickeln, z. B. fachliche Kenntnisse im Umgang mit Anwendungsprogrammen oder im Datenschutz, um identifizierte Wissenslücken zu schließen.

Bei anderen Unternehmen wiederum, vor allem in Unternehmen, die Auszubildende mit IT-Kompetenzen mit Digitalisierungsprojekten betrauten, ging es wohl vor allem darum, kreative Ideen der Digitalisierung zum Beispiel im Hinblick auf Serviceleistungen für die Kundschaft zu entwickeln. Im Projektverlauf geübt wurden dann Tugenden, die „New Work“ zugerechnet werden und die man als disziplinierte Kreativität kennzeichnen kann, wie Eigenverantwortung, Problemlösefähigkeiten, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität. Dazu passt, dass einige Unternehmen sich, befragt nach ihren Erwartungen an das Projekt, neue Ideen und eine gewisse Experimentierfreude von ihren Azubis wünschten.

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