Überregional ausgerichtete TEA-Gründungen in den 33 GEM-Ländern mit hohem Einkommen 2019

Nicht jede Unternehmensgründung generiert dieselben ökonomischen Effekte – weder für die einzelne Gründungsperson noch für die Regional- oder Volkswirtschaft. Dies gilt auch für die Gründungen, die im GEM in der TEA-Quote erfasst werden. Im Rahmen des GEM, der im Kern auf Befragungsdaten von Personen und nicht von Unternehmen basiert, ist es trotzdem möglich, einige Aussagen zu den Gründungen (und nicht nur den Gründungspersonen) zu treffen, die Hinweise auf die wirtschaftlichen Effekte dieser Gründungen geben können. Zu diesen Merkmalen zählen die Neuheit sowie das technologische Level der Produkte und Dienstleistungen („high-tech“ vs. „low-tech“ gemäß der OECD-Definition), die räumliche Reichweite der Kundinnen und Kunden (primär lokaler, nationaler oder internationaler Umsatz), der Exportanteil am Umsatz und die Beschäftigtenzahl. Während auf Technologieintensität, Exportanteil und räumliche Verteilung der Kundinnen und Kunden in den Abbildungen 13 bis 16 separat eingegangen wird, zeigt Abbildung 12 den Anteil jener TEA-Gründungspersonen an der Gesamtbevölkerung der 33 Länder mit hohem Einkommen, deren Gründungen zwei anspruchsvollere Kriterien dieser Indikatoren zugleich erfüllen: Sie offerieren wenigstens ein Produkt oder eine Dienstleistung, das/die mindestens neu für das ganze Land (und nicht nur eine Region dieses Landes) ist und das/die zusätzlich einen mindestens landesweiten Markt adressiert (und nicht nur einen lokalen oder regionalen). Wie bei allen Indikatoren, die sich auf die TEA-Quote beziehen, berechnen sich die Prozentwerte als Summe aus Nascents (hier liegt noch keine Gründung vor) und jungen Gründungen (die Gründung erfolgte bis zu dreieinhalb Jahre vor der Befragung). Im Falle der Nascents beziehen sich die Werte auf die Erwartungen der potenziellen Gründungspersonen für den Fall einer tatsächlichen Gründung, bei den jungen Gründungen dagegen auf die tatsächlich beobachteten Befunde.

In Deutschland sind 2019 ziemlich genau 2 % der 18–64-Jährigen Gründende eines Unternehmens, das die genannten beiden Kriterien erfüllt. Damit liegt Deutschland im Mittelfeld der 33 Länder mit hohem Einkommen. Deutschlands Wert ist statistisch signifikant geringer als beispielsweise der von Kanada, Luxemburg und Zypern, aber statistisch signifikant größer als etwa der Wert Italiens, Polens und Spaniens. Natürlich ist einschränkend zu ergänzen, dass die ökonomische Aussagekraft beider Indikatoren auch von der Größe des jeweiligen nationalen Marktes abhängt. In Luxemburg oder Zypern ist es leichter, ein für das ganze Land (und nicht nur einen Teilraum) neues Produkt anzubieten als in einem großen Binnenmarkt wie etwa in den USA oder in Deutschland.

In Deutschland sind 2019 2 % der 18–64-Jährigen Gründende eines Unternehmens, welches überregional ausgerichtet ist und gleichzeitig ein neues Produkt oder einen neuen Herstellungsprozess anbietet.

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