Seit 23 Jahren untersucht der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) das weltweite Gründungsgeschehen. Bis zu 70 Länder erheben jährlich Daten zu nationalen Gründungsaktivitäten und den jeweiligen Rahmenbedingungen, was den GEM zum weltweit größten Projekt der ländervergleichenden Gründungsforschung macht.
Der neue GEM-Länderbericht, der in Kooperation zwischen dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover und dem RKW Kompetenzzentrum entstanden ist, analysiert sowohl Gründungsaktivitäten und -einstellungen als auch gründungsbezogene Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich.
Die Ergebnisse des neuen Länderberichts basieren auf weltweit über 164.718 befragten Bürgerinnen und Bürgern (davon 4.110 in Deutschland) in 49 Staaten sowie 2.240 Gründungsexpertinnen und -experten (70 in Deutschland) in 51 Staaten.
Was sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen Global Entrepreneurship Monitors Deutschland 2022/2023?
Die Gründungsquote steigt
Die Total early-stage Entrepreneurial Activity (TEA) steigt in Deutschland im Jahr 2022 auf 9,1 Prozent (2021: 6,9 Prozent). Das ist der höchste Wert der seit dem Start des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) im Jahr 1999 jährlich durchgeführten Erhebungen.
Jüngere gründen verstärkt
In Deutschland verschieben sich Gründungsaktivitäten in den letzten fünf Jahren immer mehr in die jüngeren Altersgruppen. Im Jahr 2022 weist die jüngste der im GEM erfassten Altersgruppen der 18-24-Jährigen eine Gründungsquote von 15,2 Prozent auf. Dagegen liegt die Gründungsquote der 55-64-Jährigen bei lediglich 4,1 Prozent.
Gendergap weiter vorhanden
Seit dem Start des GEM im Jahr 1999 liegen die Gründungaktivitäten und Gründungsvorhaben von Frauen unterhalb der von Männern. Das gilt auch für 2022: die Gründungsquote der Frauen ist mit 7,1 Prozent deutlich niedriger als die der Männer mit 11 Prozent.
Frauen gründen häufiger im Nebenerwerb
Im Jahr 2022 gründen 65 Prozent der Männer im Vollerwerb. Bei den Frauen ist der Vollerwerbsanteil mit 40 Prozent deutlich niedriger.
Menschen mit Einwanderungsgeschichte gründen häufiger
Die Gründungsquote der Menschen mit Einwanderungsgeschichte ist mit knapp 20 Prozent 2022 in Deutschland höher als die Gründungsquote der Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (8,3 Prozent).
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