Gründe und Motive für die Zusammenarbeit

Hauptmotive für eine Kooperation sind die Weiterentwicklung von bestehenden Produkten sowie der Einstieg in neue Märkte mit neuen Technologien.

Nur ein geringer Anteil von KMU sieht in Startups eine Investitionsmöglichkeit bzw. Möglichkeit für eine Beteiligung.

Die wichtigsten drei Motive für eine Kooperation mit Startups sind aus Sicht der KMU die Erschließung neuer Technologien, die Entwicklung von Produktinnovationen sowie der Einstieg in neue Märkte (Abbildung 5). In der IKT-Branche reizt mehr als jedes zweite Unter- nehmen an der Zusammenarbeit auch die Chance hierdurch hochqualifizierte potenzielle Mitarbeiter kennenlernen zu können. Für Betriebe aus dem Segment Maschinen- und Fahrzeugbau ist dieser Aspekt auch interessant – wenn auch etwas weniger stark ausgeprägt (Abbildung 6). Insgesamt betrachtet spielt die Möglichkeit, gemeinsam mit den Gründern neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, ebenfalls eine bedeutende Rolle für das Eingehen einer Zusammenarbeit – knapp über 50 Prozent der Mittelständler erwarten sich dahin- gehend Impulse. Eine finanzielle Beteiligung an Startups schließt – was überrascht – ein Großteil der KMU aus. Lediglich 14 Prozent sehen junge Unternehmen als eine Option für ein Investment an.

Zwischen KMU und Startups lassen sich vier Arten der Zusammenarbeit unterscheiden:

  1. Entwicklungspartnerschaften: Hierbei sollen neue Ideen generiert werden – insbesondere in Bezug auf digitale Produkte und Plattformen – sowie auf Produkt-, Service- und Prozessinnovationen.
  2. Zuliefererverhältnis: In dieser Form dient entweder das KMU dem Startup oder das Startup dem KMU als Zulieferer von Produktkomponenten, die in ein Endprodukt einfließen.
  3. Bildung von Vertriebspartnerschaften: Hierbei nimmt der Mittelständler ein oder mehrere Produkte des jungen Unternehmens in sein Sortiment mit auf.
  4. Konventionelles Kundenverhältnis: KMU agieren als Nachfrager der Produkte oder Dienstleistungen der Startups. Bezüglich der Dienstleistungen handelt es sich dabei häufig um Aufträge im Bereich des Marketings oder im Bereich der IT-Branche um Softwareentwicklung bzw. Programmierung.

Mehr als jedes zweite KMU in der IKT-Branche sieht in der Kooperation mit Startups eine Möglichkeit hochqualifizierte potenzielle Mitarbeiter kennenzulernen. Auch für KMU aus dem Segment Maschinen- und Fahrzeugbau ist dieser Aspekt interessant.

Statements: Gründe FÜR eine Zusammenarbeit mit Startups

  • Innovation – neue unverbrauchte Ideen als Ergänzung für laufende Projekte und Initialzündung für neue Vorhaben
  • Startups sind vertraut mit den neusten Technologien – man kann so früh in neue Märkte einsteigen.
  • Selbst Prozesse zu überdenken und eventuell das Geschäftsmodell anzupassen, oder sogar das des Startups zu adaptieren
  • Von Startups kann man in der Zusammenarbeit viel lernen, ohne dass man selbst Entwicklungsarbeit leisten muss.
  • Motivation: Bringt eine Aufbruchsstimmung und frischen Wind in unser Unternehmen
  • Startups sind kreativ – Sie fordern uns heraus, hier auch weiter zu denken.
  • Zeitersparnis aufgrund der flachen Hierarchie: schnellere Entscheidungen, weniger Verwaltung

Statements: Gründe GEGEN eine Zusammenarbeit mit Startups

  • Vorbehalte wegen der hohen Insolvenzrate – nach ein bis zwei Jahren ist die Hälfte wieder weg.
  • Eventuelle personelle Engpässe sind von Startups meist schwieriger zu kompensieren.
  • Können kaum Erfahrungen und Referenzen vorweisen, da nicht lange am Markt.
  • Es ist schwierig, Vertrauen in die Kompetenz zu haben, wenn man die Gründer nicht näher kennt.
  • Das Geschäftsmodell steht womöglich auf hölzernen Beinen, da gesetzliche Regelungen eventuell nicht eingehalten werden.
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