Die Hermann Bilz GmbH aus Esslingen ist ein Familienbetrieb mit rund 100 Beschäftigten, der nach Kundenauftrag spezielle Werkzeuge für die Metallbearbeitung fertigt, aber auch ein Standardsortiment vertreibt. Hierauf zielte das Digiscouts®-Projekt ab, das einen ersten Schritt Richtung Onlineshop ging. Umgesetzt wurde es weitgehend eigenständig von einem angehenden Industriekaufmann im dritten Lehrjahr. Präsentiert wurde das Ergebnis bereits im September bei der AMB Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung in Stuttgart und damit nach der Rekordzeit von nur drei Monaten. Der Auszubildende über sein Digiscouts®-Projekt:
"Unsere Kundinnen und Kunden können nun über den Product-Selector auf unserer Website selbst das Werkzeug zur Rückwärtsbearbeitung finden, das sie für ihre Aufgabe benötigen. Durch die Auswahl von Kriterien werden sie so Schritt für Schritt zum Endprodukt geführt. Wie in einem Trichter wird die Auswahl immer weiter eingeschränkt. Dabei werden beispielsweise Maße wie Senkdurchmesser oder Bohrtiefe abgefragt. Die Kundinnen und Kunden haben die neue Möglichkeit auf der Messe gut angenommen, und wir haben darüber bereits die ersten Anfragen erhalten.
Bisher haben wir unsere Kundschaft zu den Geschäftszeiten telefonisch beraten. Das dauerte rund zehn Minuten, die sparen wir im Verkaufsinnendienst jetzt ein – zumindest für diese Produktgruppe. Den Nutzen haben die Mitarbeitenden schnell gesehen und mich gut unterstützt. Künftig könnten noch mehr Produktgruppen aus unserem Katalog so angeboten werden, bis hin zu einem echten Onlineshop inklusive Anbindung an unser ERP-System."
Große Herausforderung und großer Spaß
Doch nicht nur die Kunden profitieren vom erfolgreichen Projektvorhaben des Azubis. "Für mich war das Projekt eine große Herausforderung, aber es hat auch viel Spaß gemacht! Klar ist, dass es ohne Digitalisierung nicht mehr geht, und hier konnte ich an einem ganz konkreten Ansatz arbeiten und lernen. Dafür waren auch die Lernbausteine auf Moodle hilfreich. Für die Programmierung habe ich mir die Basics selbst angeeignet und viel von unserem externen IT-Experten gelernt, der mich unterstützt hat. Weil er am Ende krank wurde, bin ich ganz schön in Zeitdruck gekommen, der Messetermin stand ja fest! Erst beim Umsetzen tauchten die Fragen auf, die ich am Anfang gar nicht gesehen habe. Beim nächsten Projekt würde ich mehr Zeitpuffer einplanen. Zum Glück hat mein Ausbilder Thomas Rumpf mir den Rücken frei gehalten. Dadurch konnte ich in der heißen Schlussphase bis zu 25 Stunden in der Woche an meinem Projekt arbeiten. So wurde alles rechtzeitig fertig."
Das wirklich anspruchsvolle, gut gelungene Projektergebnis würdigten die Teilnehmer bei der Abschlussveranstaltung der Region Esslingen mit dem ersten Platz beim Voting.
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