Das Wiedenhöfer Stift und die Ausgangsituation
Das Wiedenhöfer Stift, eine Pflegeeinrichtung aus Herrenberg, stand 2023 vor einer doppelten Herausforderung: der Umzug in einen Neubau sowie die damit verbundenen Veränderungen in den Arbeitsprozessen, Arbeitszeitmodellen und digitalen Anwendungen. Um diesen Transformationsprozess strukturiert und nachhaltig zu gestalten, entschied sich die Einrichtung für eine Zusammenarbeit mit den Berater*innen des pulsnetz MuTiG-Projekts.
Beratung oder Qualifizierung - welcher Service wurde genutzt?
Das Wiedenhöfer Stift nahm sowohl Beratungs- als auch Qualifizierungsangebote in Anspruch. Die Unterstützung erfolgte in Form von drei intensiven Präsenz-Workshops, in denen mit partizipativen Methoden und Visualisierungstechniken ein strukturierter Veränderungsprozess gestaltet wurde. Ziel war es, eine klare Roadmap für den Umzug sowie für die digitale Transformation zu entwickeln. Dabei spielte die Sensibilisierung für digitale Technologien eine zentrale Rolle, um die Akzeptanz und den Einsatz neuer Anwendungen zu fördern.
Welche Maßnahmen, Tools oder Innovationen wurden initiiert?
Durch die Zusammenarbeit mit den Zukunftszentren konnten mehrere strategische Maßnahmen im Unternehmen angestoßen werden:
- Entwicklung einer digitalen Roadmap: Diese diente als Leitfaden für den Umzug und die digitale Neuausrichtung der Pflegeprozesse.
- Förderung eines digitalen Mindsets: Um die Mitarbeitenden für digitale Technologien zu gewinnen, wurde ein gezielter Kommunikations- und Qualifizierungsprozess initiiert.
- Einsatz neuer Technologien: Neben der Erweiterung der digitalen Dokumentation wurde die Nutzung tragbarer Endgeräte (Tablets) zur Unterstützung der mobilen Pflege eingeführt.
- Optimierung der Tourenplanung: Die Einsatzplanung der Pflegekräfte wurde digital überarbeitet, um effizientere Abläufe zu schaffen.
Besonders hilfreich erwies sich der externe, neutrale Blick der Berater*innen, der es ermöglichte, Herausforderungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Was hat sich im Unternehmen verändert?
Bereits heute sind im Wiedenhöfer Stift positive Veränderungen spürbar:
- Höhere Beteiligungskultur: Der partizipative Ansatz führte dazu, dass sich die Mitarbeitenden aktiver in den Veränderungsprozess einbringen. Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen, was die Akzeptanz neuer Maßnahmen erhöht.
- Gestärkte Transparenz und Kommunikation: Die Roadmap wurde im Besprechungsraum für alle sichtbar ausgehängt, um die Fortschritte kontinuierlich nachvollziehbar zu machen.
- Besseres Change-Management: Das Motto „Betroffene zu Beteiligten machen“ wurde konsequent umgesetzt. Auch wenn dieser Ansatz mehr Zeit beanspruchte, ermöglichte er eine nachhaltige Integration der Veränderungen.
- Effizientere Arbeitsprozesse: Die digitale Tourenplanung und Dokumentation erleichtern den Arbeitsalltag und tragen zur Qualitätssteigerung in der Pflege bei.
Wichtige Erkenntnisse aus der Beratung
Daniel Trick, Einrichtungsleiter der Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal e.V., hebt hervor, dass der Erfolg der Beratung maßgeblich auf drei Faktoren zurückzuführen ist:
- Partizipation: Durch die aktive Einbindung der Mitarbeitenden wurde ein gemeinsames Verantwortungsgefühl für den Change-Prozess geschaffen.
- Externer Blick und empathische Moderation: Die Berater*innen halfen mit professionellem Feedback, neue Lösungsansätze zu entwickeln.
- Methodischer Ansatz: Die Nutzung von Visualisierungstechniken und die strategische Planung durch die Roadmap machten den Veränderungsprozess greifbar und strukturiert.
Fazit und Ausblick
Das Wiedenhöfer Stift hat durch die Beratung eine solide Grundlage für die digitale Transformation geschaffen. Die erarbeiteten Konzepte werden nun in die Planungen für 2025 integriert, um den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen. Die Zusammenarbeit mit den Zukunftszentren zeigt, wie professionelle Beratung Unternehmen dabei unterstützen kann, große Veränderungsprozesse erfolgreich zu bewältigen – mit nachhaltigem Mehrwert für die Organisation und ihre Mitarbeitenden.
Förderinformationen
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Das Projekt „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ (ZZA) wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Das „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ wird ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, kofinanziert.
Laufzeit des Projekts
Januar 2023 - Dezember 2026
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