Drei Auszubildende zum Elektroniker für Geräte und Systeme bildeten das Digiscouts®-Team bei der Voigt electronic GmbH, ein Electronic Manufacturing Services (EMS)-Dienstleister. Das in zweiter Generation familiengeführte Unternehmen übernimmt als Fertigungsdienstleister für elektronische Komponenten die komplette Auftragsfertigung von elektronischen Baugruppen, Geräten und Systemen. Während ihrer Suche nach Digitalisierungspotenzialen und Problemlösungen sprachen die Azubis mit Kollegen und nahmen Arbeitsprozesse in der Produktion und Fertigung genauer unter die Lupe. Dabei kamen sie auf die Idee, die alte Magnettafel – welche den Fertigungsprozess abbildete – zu digitalisieren.
Wir haben verschiedene Ideen durch eine Befragung aller Mitarbeiter erhalten. Eine darunter war die die digitale Magnettafel, zu der viele Kollegen Ideen und Vorschläge hatten, wie wir das Projekt gestalten können.
– Adrian Bergk, Auszubildender zum Elektroniker für Geräte und Systeme
Das Projektziel der Azubis war …
… die Entwicklung eines vollautomatischen Programms mit einer Verknüpfung zum Warenwirtschaftssystem, um damit Baugruppenname, Starttermin, Sollende, Liefertermin, die Fertigungsauftragsnummer sowie die produzierte Menge anzuzeigen. Die Vorteile aus Azubi- und Mitarbeitersicht, welche die Geschäftsführung von der Idee überzeugten, waren: eine schnellere Reaktion auf Veränderungen, effizientere Gestaltung des Maschinenplans sowie die Verbesserung abteilungsübergreifender Kommunikationsprozesse.
Wir – die Azubis – haben die gesammelten Ideen hinsichtlich Umsetzbarkeit und Nutzen sortiert, im Gespräch mit der Geschäftsleitung abgestimmt und uns für das Projekt digitale Magnettafel entschieden.
– Lutz Reichelt, Auszubildender zum Elektroniker für Geräte und Systeme
Die größte Herausforderung im sechsmonatigen Projekt war …
...die unterschiedlichen Berufsschulzeiten sowie Arbeitszeiten. Diese machten eine konkrete Zeitplanung schwierig, aber nicht unmöglich.
– Pascal Winkelmann, Auszubildender zum Elektroniker für Geräte und Systeme
Magnetkärtchen – eine Reliquie!
Der Mehrwert des Digiscouts®-Projekts wird vor allem im Rückblick auf den alten Prozess sichtbar. Ursprünglich wurde eine Magnettafel mit Magnetkärtchen für alle sichtbar am Ausgang der Produktionshalle platziert, um mehr Transparenz bei den einzelnen Produktionsschritten der jeweiligen Abteilungen zu schaffen und damit auch die abteilungsübergreifende Kommunikation zu verbessern. Diese analoge Magnettafel war in Abteilungen und Unterabteilungen gegliedert und hatte den Zweck, anzuzeigen, welche Baugruppe bzw. welcher Auftrag sich gerade in welchem Produktionsstadium befindet. Der Produktionsfortschritt wurde dabei händisch dokumentiert, indem handbeschriebene Magnetkärtchen (mit Informationen wie Auftragsnummer bzw. Baugruppenname, Auftragsbeginn und Aufragsende, sowie dem geplanten Liefertermin der produzierten Baugruppe) von einzelnen Mitarbeitern von Feld zu Feld gepinnt wurden, bis der Fertigungsprozess beendet war. Das Problem: Die Mitarbeiter haben schlichtweg das „Wandern“ mit dem Magnetkärtchen auf der Tafel vergessen – ein Läufer wurde so mal schnell zum Springer, um im Schachjargon zu sprechen. Transparenz im Fertigungsprozess, wie das Unternehmen es sich wünschte, war somit nicht immer möglich.
Heute – transparent & effizient!
Welchen Nutzen bringt die digitale Magnettafel dem Unternehmen, den Mitarbeitern und den Kunden?
Das Unternehmen sowie wir Mitarbeiter profitieren vom Projekt, weil es den Prozess der Informationsweitergabe verbessert hat – sprich von analog zu digital. Für unser Unternehmen bedeutet das konkret, dass durch das Digiscouts®-Projekt die Produktivität der Baugruppenfertigung transparenter und effizienter wurde. Nun erkennen Mitarbeiter sofort, welche Baugruppe an welchem Arbeitsplatz ist. Der Vertrieb, wann die Baugruppen gefertigt werden und wann sie rausgeschickt werden können. Die Kunden profitieren von schnelleren Lieferzeiten und einem noch besseren Service.
– Sabine Voigt, Prokuristin