Die Europäischen Unternehmensförderpreise werden jährlich und in 2022 bereits zum 16. Mal vergeben. In Deutschland wird der Wettbewerb vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Das RKW Kompetenzzentrum organisiert seit dem Jahr 2012 den deutschen Vorentscheid, und eine nationale Jury aus Expertinnen und Experten wählt Jahr für Jahr aus allen eingereichten Bewerbungen zwei Beiträge für das internationale Finale aus – was oftmals gar nicht so eine einfache Aufgabe darstellt. Seit 2012 haben sechs erfolgreiche und innovative Projekte und Initiativen aus Deutschland auf dem europäischen Parkett überzeugt und wurden mit einem European Enterprise Promotion Award ausgezeichnet. Diese Erfolgsgeschichten präsentieren wir in unserer Reihe „EEPA-Erfolgsgeschichten aus Deutschland“.
Start-Up Your Future – Siegerprojekt 2019 in der Kategorie „Verantwortungsvolles und integrationsfreundliches Unternehmertum“
In der Wettbewerbskategorie 6 der Europäischen Unternehmensförderpreise werden innovative nationale, regionale und lokale Initiativen von Körperschaften und öffentlich-privaten Partnerschaften, die soziales Verantwortungsbewusstsein von kleinen und mittleren Unternehmen fördern, ausgezeichnet. Die Kategorie erkennt auch Bestrebungen an, den Unternehmergeist unter benachteiligten Gruppen, wie Arbeitslosen, insbesondere Langzeitarbeitslosen, Behinderten oder Menschen, die ethnischen Minderheiten angehören, zu fördern.
Im Jahr 2019 erhielt das deutsche Projekt Start-Up Your Future den European Enterprise Promotion Award in dieser Kategorie. Start-Up Your Future stärkte von Anfang Juli 2017 bis Ende März 2020 als Pilotprojekt in Berlin/ Brandenburg gezielt die unternehmerischen Potenziale und die Entscheidungskompetenzen geflüchteter Gründerinnen und Gründer. Gefördert wurde es vom heutigen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und durchgeführt von den Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V.. Das Alleinstellungsmerkmal: Ehrenamtlich tätige Gründungspatinnen und -paten unterstützten als Impulsgebende und Sparringpartnerinnen und -partner die Geflüchteten ganz individuell. Eine gelungene Verzahnung von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Integration wurde hierbei ermöglicht. Gründungspatinnen und -paten waren selbst Unternehmende, Gründende oder Führungskräfte. Gemeinsam schafften sie die Grundlagen für eine Gründung in Deutschland – von der Ideenfindung bis zum Businessplan. Gerade mit den Gründerpatenschaften hat Start-Up Your Future eine einmalige Projektstruktur zur Förderung unternehmerischer Potenziale von Geflüchteten entwickelt, die ihre Teilhabe an Wirtschaft und Gesellschaft stärkte.
Mehr als 400 Teilnehmende haben sich in das Projekt aktiv eingebracht. 185 Gründungspatenschaften wurden gestartet. Innerhalb der Laufzeit hat Start-Up Your Future über 20 Geflüchtete begleitet, die selbst ein Unternehmen gegründet haben. Beliebte Branchen waren: Gastronomie, Handel und IT. In verschiedenen großen Medien, wie beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung, dem ARD Mittagsmagazin, dem rbb-Inforadio und der Financial Times wurde über das Projekt berichtet. Ein weiterer Erfolg zeigt sich in der Auszeichnung mit dem European Enterprise Promotion Awards 2019. In dem Wettbewerb stach Start-Up Your Future unter anderem durch die besonders gute Übertragbarkeit hervor. Umso erfreulicher, dass zum Abschluss des Projektes ein Transferleitfaden veröffentlicht wurde, in dem sich Hinweise zur Umsetzung und Weiterentwicklung des Projektansatzes in der eigenen Region, wichtige Checklisten und viele weitere Informationen und Erkenntnisse finden.
Neue Erfolgsgeschichten gesucht!
Die Bewerbungsphase für den deutschen Vorentscheid zu den Europäischen Unternehmensförderpreisen (European Enterprise Promotion Awards, EEPA) 2022 läuft bis zum 29. April! Im Zuge dieses internationalen Wettbewerbs wird die EU-Kommission im November innovative und erfolgreiche Maßnahmen, die Unternehmergeist und Unternehmertum fördern, auszeichnen. Hierfür darf jedes teilnehmende Land zwei Projekte aus unterschiedlichen Wettbewerbskategorien ins Rennen schicken. Insgesamt gibt es sechs Wettbewerbskategorien, die eine große Bandbreite an Unterstützungsmaßnahmen abdecken. Die Fördertätigkeiten können lokal, regional oder auch bundesweit ausgerichtet sein – Kreativität ist gefragt und wird prämiert.
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