Die Europäischen Unternehmensförderpreise werden jährlich und in 2022 bereits zum 16. Mal vergeben. In Deutschland wird der Wettbewerb vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Das RKW Kompetenzzentrum organisiert seit dem Jahr 2012 den deutschen Vorentscheid, und eine nationale Jury aus Expertinnen und Experten wählt Jahr für Jahr aus allen eingereichten Bewerbungen zwei Beiträge für das internationale Finale aus – was oftmals gar nicht so eine einfache Aufgabe darstellt. Seit 2012 haben sechs erfolgreiche und innovative Projekte und Initiativen aus Deutschland auf dem europäischen Parkett überzeugt und wurden mit einem European Enterprise Promotion Award ausgezeichnet. Diese Erfolgsgeschichten präsentieren wir in unserer Reihe „EEPA-Erfolgsgeschichten aus Deutschland“.
Wiesbaden Engagiert! – Siegerprojekt 2014 in der Kategorie „Verantwortungsvolles und integrationsfreundliches Unternehmertum“
In der Wettbewerbskategorie 6 der Europäischen Unternehmensförderpreise werden innovative nationale, regionale und lokale Initiativen von Körperschaften und öffentlich-privaten Partnerschaften, die soziales Verantwortungsbewusstsein von kleinen und mittleren Unternehmen fördern, ausgezeichnet. Die Kategorie erkennt auch Bestrebungen an, den Unternehmergeist unter benachteiligten Gruppen, wie Arbeitslosen, insbesondere Langzeitarbeitslosen, Behinderten oder Menschen, die ethnischen Minderheiten angehören, zu fördern.
Im Jahr 2014 ging der European Enterprise Promotion Award in dieser Kategorie an Wiesbaden Engagiert!. Die Corporate-Citizenship-Strategie der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden startete 2005 und fußte auf der Überzeugung, dass Unternehmen über finanzielle Unterstützung hinaus einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der sozialen Probleme und Herausforderungen und für die Entwicklung der Lebensqualität gemeinsam mit den anderen gesellschaftlichen Akteuren leisten können.
Die Strategie zur Förderung des Engagements von Unternehmen in Wiesbaden steht heute für eine Reihe verschiedener Formate und Angebote. Unternehmen können auf unterschiedlichste Weise für das Gemeinwesen wirksam werden. Die Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“ stellt hierbei einen besonderen Baustein dar. In diesem Jahr wird sie (vom 1. bis 8. Juli) zum 18. Mal durchgeführt. Über fünfhundert Unternehmen und gemeinnützige Organisationen kommen hierfür in Wiesbaden zusammen und schaffen in mehr als hundert gemeinsamen Projekten vielfältige Werte: Kindertagesstätten und Schulen bekommen frische Anstriche und ihre Höfe und Außengelände neue Möglichkeiten, Naturparks werden verschönert, Ausflüge mit körperlich stark beeinträchtigten Menschen und Geflüchteten unternommen, Insektenhotels gebaut, Tanzcafés für Senioren und Sportturniere für Grundschülerinnen und Grundschüler werden veranstaltet- Der Fantasie der engagierten Menschen, die bei der Aktionswoche mitmachen, sind wie es scheint keine Grenzen gesetzt.
Die Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“ wird organisiert von der Fachstelle Unternehmenskooperation im Amt für Soziale Arbeit, Abteilung Jugendarbeit in Wiesbaden. Aufgabe der Fachstelle ist es, das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen in Wiesbaden zu stärken und zu begleiten. Sie ist eingebunden in den UPJ e. V., ein bundesweites Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Organisationen in Deutschland, dessen Ziel es ist, Projekte, die zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen, zu initiieren, zu begleiten und (weiter) zu entwickeln.
Neue Erfolgsgeschichten gesucht!
Die Bewerbungsphase für den deutschen Vorentscheid zu den Europäischen Unternehmensförderpreisen (European Enterprise Promotion Awards, EEPA) 2022 läuft bis zum 29. April! Im Zuge dieses internationalen Wettbewerbs wird die EU-Kommission im November innovative und erfolgreiche Maßnahmen, die Unternehmergeist und Unternehmertum fördern, auszeichnen. Hierfür darf jedes teilnehmende Land zwei Projekte aus unterschiedlichen Wettbewerbskategorien ins Rennen schicken. Insgesamt gibt es sechs Wettbewerbskategorien, die eine große Bandbreite an Unterstützungsmaßnahmen abdecken. Die Fördertätigkeiten können lokal, regional oder auch bundesweit ausgerichtet sein – Kreativität ist gefragt und wird prämiert.
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