Eigengewächse: Die Nachwuchskräfte ausbilden, die zum Unternehmen passen

Menschen, die mit der Vision 'Mit Herz & Seele gemeinsam Menschen begeistern' und mit Werten wie Vertrauen und Wertschätzung aufwachsen, sind genau die Mitunternehmer, die wir brauchen um auch 2020 noch erfolgreich zu sein."

Das sagt Franz-Josef Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der Jäger Direkt Jäger Fischer GmbH & Co. KG, der sich selber als begeisterten Visionär bezeichnet. Den Worten folgen Taten: Über die Hälfte der Mitarbeiter wurde im Unternehmen ausgebildet. Gutes Ausbildungsmarketing und Engagement sorgen für genügend Bewerber, auch an einem ländlichen Standort.

In drei Ausbildungsjahren prüfen Betrieb und Auszubildende, ob sie zueinander passen

Eine zielgerichtete Ausbildungsunterstützung samt "Azubipatinnen und -paten" und individueller Nachhilfe sorgen für erfolgreiche Abschlüsse. Seit zehn Jahren baut Jäger Direkt sein Ausbildungsengagement kontinuierlich aus. Von den 200 Beschäftigten befinden sich gegenwärtig 34 in Ausbildung, die Belegschaft besteht zu rund 50 Prozent aus "Eigengewächsen". Die Investitionen in die Ausbildung dienen vor allem der Passgenauigkeit – fachlich und menschlich.

Während der drei Ausbildungsjahre führt das Unternehmen die jungen Menschen langsam an die Vision und Kultur des Unternehmens heran. Um größere Auswahlmöglichkeiten zu haben, bildet das Unternehmen über Bedarf aus und übernimmt im Anschluss bis zu 80 Prozent der Auszubildenden. Der Experte für elektrotechnische Produkte bietet eine reguläre duale Ausbildung in zwei kaufmännischen und vier gewerblich-technischen Berufen und ermöglicht besonders begabten Jugendlichen auch ein Duales Studium. Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in der betrieblichen Berufsvorbereitung. So können auch benachteiligte Jugendliche mit schlechteren Startchancen im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung die Chance auf eine Ausbildungsstelle erwerben.

Ausbildungsmarketing und Azubi-Website

Eine gute Passung setzt Auswahlmöglichkeiten voraus. Das Unternehmen hat daher unter anderem eine eigene Azubi-Karrierewebseite eingerichtet. Junge Menschen erfahren dort von den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und -berufen sowie von den Qualitäten des Arbeitgebers. Die Seite lebt von lockerer Sprache und einem frischen Layout. Vor allem überzeugt die Webseite dadurch, dass die Auszubildenden selbst zu Wort kommen, in Form von Erfolgsgeschichten oder durch das "Azubiblog". Ein Newsletter und die Anbindung an Facebook erweitern den Radius der Website und sorgen für Kontinuität.

Mit dem Anspruch, "die beste Ausbildung in Deutschland umzusetzen" und seinem umfangreichen Ausbildungsmarketing schafft sich das Unternehmen die Möglichkeiten, passgenau auswählen und ausbilden zu können: Aus rund 300 Bewerbungen sich pro Jahr für die "gutdrauf-Ausbildung" bei der Jäger Direkt Jäger Fischer GmbH & Co. KG, stellt das Unternehmen zehn bis zwölf ein.

Damit die Betriebsbindung stimmt, konzentriert sich die Jäger Direkt Jäger Fischer GmbH & Co. KG auf Auszubildende mit Wurzeln in der Region Odenwald. Die Rechnung geht auf: In den letzten vier Jahren haben sich die Bewerberzahlen etwa verdreifacht, die Fluktuation ist niedrig. Daher kennt das Unternehmen Probleme mit Fachkräfteengpässen nicht.

Es ist überzeugt, dass sich der Aufwand rechnet, gleichwohl sich die Rendite nicht präzise berechnen lässt. Doch die umfangreichen Maßnahmen auf dem Feld der Berufsausbildung sind strategisch begründet und von der Geschäftsführung zu hundert Prozent unterstützt. Noch einmal Geschäftsführer Fischer:

Mit einer Ausbildungsquote von 20% schaffen wir es, unseren Personalbedarf bei rund 10% Wachstum p.a. zu 90% selbst zu decken."

Der Imagegewinn überstrahlt den Kreis potenzieller Auszubildender deutlich. So wurde das Unternehmen bereits zweimal mit dem Preis "Ausbildungs-Ass" unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausgezeichnet.

Gezielte Unterstützung für Auszubildende

Um die Auszubildenden zum Erfolg zu führen und möglichst früh an das Unternehmen zu binden, setzt Jäger Direkt auf Maßnahmen, die über die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte hinausgehen. Alle Auszubildenden bekommen beispielsweise einen Ausbildungspaten zugeteilt, die oder der bei Problemen in der Schule, bei Konflikten, aber auch beim Zurechtfinden im Betrieb hilft. Bei den Paten handelt es sich um ehemalige Auszubildende, die sich für diese Funktion bewerben. Guten Ausbildungspaten ermöglicht das Unternehmen die Ausbildereignungsprüfung oder darüberhinausgehende Weiterbildungen. Auch deshalb finden sich stets ausreichend interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Tätigkeit.

Die Unterstützung richtet sich nach der individuellen Lebens- und Arbeitssituation der Jugendlichen. Bei manchen jungen Menschen sind wöchentliche Treffen nötig, in denen auch über private Probleme gesprochen wird. Dual Studierende treffen sich dagegen häufig nur einmal im Quartal mit ihrem Paten. Alle Jugendlichen werden an rund zehn Schulungstagen pro Jahr in ihren sozialen und persönlichen Kompetenzen von externen und selbst ausgebildeten Trainern geschult. Themen sind beispielsweise Zeit- und Prioritätenmanagement sowie Persönlichkeitsentwicklung oder Lebenslanges Lernen. Schließlich übernimmt das Unternehmen Kosten für Schulbücher und organisiert bedarfsorientiert Nachhilfe durch interne Trainerinnen und Trainer oder in Form der Prüfungsvorbereitungskurse der IHK.

"Traum-Ausbildungsstelle"

Die Jäger Direkt Jäger Fischer GmbH & Co. KG engagiert sich für die Ausbildung weit über das eigene Unternehmen hinaus. Sie ist Initiator und gehört zu den Gründungsmitgliedern der Strahlemann-Stiftung, die Bildungsprojekte durchführt und unterstützt. Im Rahmen des "Strahlemann-Talent-Company"-Projekts pflegt das Unternehmen enge Schulkooperationen und erzeugt bei Jugendlichen durch Berufsorientierungsmaßnahmen wie Praktika oder Betriebsbesichtigungen bereits auf der Schulbank Interesse für das Unternehmen. Ausgehend von der Region Odenwald/Bergstraße wird die Initiative bundesweit ausgerollt. Bis 2020 sollen 100 Talent-Companies eröffnet sein. Ziel ist es, gerade auch den Hauptschülern den Zugang zu einer "Traum-Ausbildungsstelle" zu ermöglichen.

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