Innovativ sein und dabei bewährte Traditionen nicht vernachlässigen − nach diesem Grundsatz hat sich das Unternehmen Metoba in 60 Jahren aus handwerklichen Anfängen zum hochmodernen Industriebetrieb mit einem vielfältigen Veredelungsprogramm entwickelt. Das Unternehmen wird als Partner von Weltfirmen auch hohen, exklusiven Anforderungen gerecht. Ausgeprägte Kompetenzen in Beratung und Ausführung und ein hoher Qualitätsanspruch sind dafür Voraussetzung. Das Familienunternehmen stellt sich heute in der dritten Generation unter Leitung von Sven  und Thorsten Hering auch anspruchsvollsten Kundenwünschen und setzt dabei auf Teamgeist und Motivation seiner 97-köpfigen Belegschaft. Anke Woitschig, Personalverantwortliche bei Metoba, schildert ihre Praxiserfahrungen.

Frau Woitschig, Metoba wurde für Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Teamarbeit ist laut der Geschäftsführung Unternehmenskultur. Mit welchen Maßnahmen unterstützen Sie dieses Image?

Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben gibt es Gleitzeitkonten für alle Beschäftigten, aber auch eine Funktionsarbeitszeit. In den Teams auf Bereichsebene wird nach Arbeitsanfall und persönlichem Bedarf geplant, wer wann am Arbeitsplatz sein muss. Ein relativ hoher Frauenanteil von 27 Prozent, der sich gleichermaßen auf Verwaltung und Produktion (!) sowie auf Führungs-, Fach- und Hilfskräfte verteilt, ist nicht der einzige Grund. In zunehmendem Maße nehmen auch die Väter ihre Familienpflichten wahr. Wir haben zum Beispiel einen alleinerziehenden Vater, der selbstverständlich auch Anspruch auf eine individuelle Arbeitszeitlösung hat. Dafür wird ein Wechsel in eine andere Abteilung ermöglicht oder unter Umständen der komplette Schichtplan in Abstimmung mit den Kollegen zeitlich angepasst.

Die regelmäßige Ausrichtung eines gemeinsamen Sommerfestes ist nur ein Beispiel von vielen. Gemeinsame Freizeitaktivitäten der Belegschaftsmitglieder, wie Kanufahren, Wandern oder Geo-Cashing tragen ihren Teil zu einem guten Arbeitsklima und zum Teamgeist bei und haben einen günstigen Einfluss auf die Bindung der Mitarbeiter an unsere Firma.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Belegschaft?

Seit vielen Jahren messen wir dem Thema Ergonomie, insbesondere Hebe- und Tragehilfen, eine große Bedeutung bei. Nicht zuletzt aufgrund unseres relativ hohen Frauenanteils in der Produktion ist das unerlässlich, denn mitunter sind dort recht schwere Teile zu bewegen. Die Einrichtungen entlasten natürlich auch ältere Beschäftigte, sie kommen aber allen anderen ebenso zugute. Deshalb nahm das Unternehmen im letzten Jahr eine kostenlose Beratung der Berufsgenossenschaft in Anspruch und machte zusätzlich zur üblichen Gefährdungsbeurteilung eine Arbeitsplatzbegehung in allen Unternehmensbereichen. Dabei wurden typische Arbeitsplätze, z.B. Büro, Versand, Lager, Produktion, ins Visier genommen. Wir haben einen Selbstcheck eingeführt, mit dem die Kolleginnen und Kollegen die Einstellungen an den Bildschirmarbeitsplätzen selbstständig verbessern können. Es wurden unter anderem Bürostühle ausgetauscht, Fußstützen angeschafft, auch verstellbare Halterungen für Bildschirme. Im Produktionsbereich haben wir die „5S“-Methode eingeführt.

Können Sie beziffern, mit welchem Zeitaufwand für ein derartiges Projekt gerechnet werden muss?

Das Projekt erstreckte sich über einen Zeitraum von fünf Monaten von der Entscheidung der Geschäftsführung über die Bestandsaufnahme und Analyse bis hin zur Abstimmung der Maßnahmen mit den Meistern und schließlich zur Umsetzung. Der reine Zeitaufwand in der Personalabteilung lag zusammen genommen bei etwa sieben bis acht Arbeitstagen.

Welche freiwilligen Angebote zur Gesundheitsförderung gibt es bei Metoba?

Das Thema Fitness und Gesundheitsförderung liegt der Geschäftsleitung, aber auch mir persönlich sehr am Herzen. Angefangen hat alles mit einem „Back-Check“ der Krankenkasse im Jahr 2010, der bei der Belegschaft sehr gut angenommen wurde. Anschließend wurden Rückenfitnesskurse bei einem Sportstudio angeboten. Ein deutlich flexibleres und facettenreicheres Angebot besteht seit der Kooperation mit dem benachbarten Sportverein „Turbo-Schnecken“ im Jahr 2014. Die Kosten werden vom Unternehmen bezuschusst bzw. voll bezahlt, vorausgesetzt, der Mitarbeiter nimmt mindestens dreimal im Monat an einer Sportveranstaltung teil. Gerade für die Mitarbeiter im Schichtdienst sind diese Angebote zeitlich besser nutzbar. Momentan sind nur etwa 10 Prozent der Belegschaft aktiv. Mit regelmäßigen Informationen über das Sportprogramm des Vereins in unserer Mitarbeiterzeitung „Der Heinrich“ und an den Infoboards versuchen wir weitere Kolleginnen und Kollegen zum Sport zu motivieren.

Inwiefern hat Ihre Belegschaft die Möglichkeit zur Mitgestaltung von Maßnahmen und Angeboten?

Neben den KVP-Workshops gibt es regelmäßige Mitarbeiterbefragungen. Es ist der Geschäftsführung und unseren Führungskräften wichtig, zu erfahren wo Kolleginnen und Kollegen einen Optimierungsbedarf sehen. In einem Fragebogen zum Ankreuzen können sie ihre Einschätzungen, nach dem Motto „was läuft gut, was läuft schlecht“, kundtun. Die Mitarbeiterbefragung wird anonym durchgeführt. Die Beschäftigten nehmen diese Möglichkeit zur Mitgestaltung gerne wahr. Auch die offenen Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur Arbeitsbelastung im Allgemeinen werden zur Stellungnahme genutzt. Eine nahezu 100prozentige Beteiligung zeigt meines Erachtens schon das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf, dass ihre Meinung Gewicht hat und zu Verbesserungsmaßnahmen führt.

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