„Wenn du Unternehmer sein willst, dann unternimm was“, das ist das Motto der Konditormeisterin und Jungunternehmerin Caroline Schwanbeck. Bereits mit 21 Jahren gründete sie in Iserlohn ihr Tortenatelier Schwanbeck und fertigt kreative Torten und süße Genussspezialitäten. Sie setzt von Beginn an auf Fachkräfte, die sie selber ausbildet. Heute, nach acht Jahren, arbeiten zwei Gesellinnen, drei Auszubildende, Aushilfen und regelmäßig Schülerpraktikanten in der kleinen Backstube - einem Künstleratelier. Und es könnten mehr werden, denn die Praktika sind unter den Schülern beliebt und der ein oder andere könnte der nächste Azubi werden.
„Wenn du Auszubildende suchst, dann sei nahe an den Schülerinnen und Schülern.“ Und das vorzugsweise während eines ein- oder mehrtägigen Praktikums. „Wer einmal in der Backstube mit dem Team gearbeitet hat und auffällt, der hat gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu erhalten.“, so Frau Schwanbeck. „Es gibt unglaublich viele gute Schülerpraktikanten, die ich gerne direkt übernehmen würde.“
Caroline Schwanbeck rekrutiert ihre Praktikanten dort wo sie zu finden sind – in den Schulklassen, auf Ausbildungsmessen wie der Handwerkertag, Berufe Backstage in der Praxis oder der Girls‘ Day. „Mit unseren Angeboten zum Ausbildungsmarketing sind wir nahe an den Schülern und Schülerinnen. Die Aktionen werden von den jetzigen Azubis vorbereitet und begleitet, denn durch den geringen Altersunterschied sprechen sie die Sprache der Jugendlichen. Natürlich berichten wir online auf Facebook und Instagram.“
Eva Bromberg (20 Jahre) und Luisa Rosemann (21 Jahre), beide im 3. Lehrjahr, sind Ausbildungsbotschafterinnen. In dieser Funktion halten sie Vorträge zu ihrem Beruf vor ganzen Schulklassen und führen die Aktionstage durch. Geschult und koordiniert wird das Projekt von der Handwerkskammer Südwestfalen. In den Klassen erzählen die jungen Frauen von ihrer Ausbildung zur Konditorin und was das Besondere gerade in diesem Betrieb ist. Sie beantworten Fragen nach Gehalt, Arbeitszeiten und ob ein Azubi auch schon mal selbstständig arbeiten darf.
Bei den Gymnasiasten berichten sie von ihrem eigenen Berufsfindungsweg – weg vom Studium hin zur Berufsausbildung.Eva und Lisa haben Abitur und wollten studieren. Letztendlich entschieden sie sich ihr Hobby zum Beruf zu machen und sich für eine Ausbildungsstelle zu bewerben. Und natürlich wird modelliert und gebacken.
„Wenn ich Konditor werde, dann lerne ich nur bei Schwanbeck.“ Levin Bee, (16 Jahre im 1. Ausbildungsjahr) hatte bereits einige Praktika in verschiedenen Berufsfeldern absolviert und Betriebe kennengelernt, in denen er nicht arbeiten wollte. Standardtorten, wie in Konditoreien mit Café-Betrieb üblich, waren ihm keine Herausforderung. „Ich suchte was Besonderes, etwas was meine Kreativität fördert. Zudem backe ich gerne.“ Auf dem Handwerkermarkt seiner Hauptschule kam er mit Luisa ins Gespräch. Ihr Bericht motivierte Levin, sich zu bewerben. Es folgte eine Einladung zum Praktikum. Levin hat seinen Wunsch-Ausbildungsbetrieb gefunden.
Lesen Sie den zweiten Teil des Interviews, was einen attraktiven Ausbildungsbetrieb ausmacht:"Genuss auf Bestellung" - Teil 2 Attraktiver Ausbildungsbetrieb mit Image
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