Der Weg in die Selbständigkeit ist sehr facettenreich und geprägt von der persönlichen Motivation und den individuellen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Gründerinnen und Gründer aber auch diejenigen Menschen, die eine Unternehmensnachfolge antreten, wachsen an ihren Herausforderungen. Mit den nächsten drei Gründungsgeschichten stellen wir Ihnen den Gründer Reimo Peters, die Nachfolgerin Katharina Koch und den Gründer Mahmut Özkan mit ihren jeweiligen, sehr persönlichen Wegen in die Selbständigkeit vor.
Auch diese drei Gründungsgeschichten spiegeln das Motto der diesjährigen Gründungswoche „Gründen heißt Vielfalt“ wieder und sollen Menschen motivieren und inspirieren, dieses gleich zu tun.
Die einzelnen Gründungsgeschichten finden Sie auch auf unserer Facebook- und LinkedIn-Seite. Sie sind herzlich eingeladen, diese mit uns gemeinsam zu verbreiten.
Reimo Peters, Reimos Brauwerk
Reimo Peters braut seit über 15 Jahren Bier und hat schon recht früh von seiner eigenen Brauerei geträumt. Im Herbst 2017, noch während seiner Anstellung als Braumeister auf einem Kreuzfahrtschiff, traf er dann die Entscheidung, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen und seine Gründung vorzubereiten. Für den Entschluss, die sichere Anstellung aufzugeben, hat Reimo Peters viel Mut aufgebracht, denn die Angst, ganz auf sich alleine gestellt zu sein, war da. Seine Befürchtungen relativierten sich jedoch, als er sich bewusst machte, dass er grundsätzlich nur gewinnen kann. Und schließlich wollte Reimo Peters auch seinen Wohnort frei bestimmen und nicht fernab von Freunden und Familie dort wohnen, wo er als Braumeister einen Job gefunden hätte.
Reimo Peters braut heute handwerkliche Biere „mit Herz und Geschichte“, denn ergänzend zum schmackhaften Inhalt gibt es persönliche Geschichten aus Reimo Peters Leben als Widmung. Doch auch die vielfältige Braukunst möchte er seine Kunden näherbringen und bietet dafür neben seinen Stammbieren laufend wechselnde, limitierte Sonderbiere an. Erfahren Sie mehr über Reimos Brauwerk unter www.reimos-brauwerk.de
Reimo Peters durften wir bereits 2019 beim Videodreh „Gründen in Deiner Region“ kennenlernen. Warum viele Gründerinnen und Gründer gerne in bestimmten Regionen, und zwar meistens in ihrer Heimat, gründen und welche Vorteile regionale Gründungsökosysteme bieten erfahren Sie in unserer RKW-Videoreihe „Gründen in Deiner Region“.
Katharina Koch, Landfleischerei Koch
Katharina Koch war bereits mit dem Studium fertig und arbeitete bei den Vereinten Nationen in New York als ihr Vater sie fragte, ob sie nicht doch seine Fleischerei übernehmen möchte. Ihre beiden älteren Brüder, die eigentlich immer als Nachfolger in dem Familienbetrieb vorgesehen waren, hatten sich für andere Lebenswege entschieden. Katharina Koch hatte nicht lange überlegen müssen und ist mit großer Freude in die Heimat zurückgekehrt. Immerhin hatte sie inzwischen „die große weite Welt“ entdeckt und da sie mit ihrer Familie und ihrer Herkunftsregion stark verbunden ist war sich Katharina Koch sicher, dass sie die zu erwartenden Hürden meistern könnte.
Die Phase der Betriebsübergabe war dann die größte Herausforderung. Neben dem bürokratischen Aufwand war auch der Rollenwechsel von der Tochter zur Chefin und vom Chef zum Seniorchef für alle sehr kräftezehrend. Diesen Mut zur Veränderung hat sie von ihrem Vater vermittelt bekommen und für seine scheinbar endlose Energie und ständige Neugier bewundert sie ihn bis heute.
Die Familie Koch stellt in fünfter Generation und seit über 140 Jahren ein ganz besonderes regionales Produkt her: Die nordhessische Ahle Wurst. Diese naturgereifte Mettwurst wird aus schlachtfrischem Fleisch hergestellt und in Lehmkammern gereift. Mittlerweile finden sich auch außerhalb der Region viele Liebhaber dieses handwerklichen Traditionsprodukts. Erfahren Sie mehr unter www.wurstehimmel.de
Katharina Koch war 2020 Halbfinalistin beim Hessischen Gründerpreis (HGP) in der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“. Das RKW Kompetenzzentrum ist Partner des HGP. Daneben führt das RKW Kompetenzzentrum die fachliche Begleitung der Initiative „Unternehmensnachfolge – aus der Praxis für die Praxis“ des Bundeswirtschaftsministeriums durch. Erfahren Sie mehr zum Thema und erhalten Sie Einblicke in weitere Praxisbeispiele.
Mahmut Özkan, Transolt
Die Suche nach Kapital stellt Gründerinnen und Gründer immer wieder vor große Herausforderungen. Den passenden Investor zu finden erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Diese Erfahrung musste auch Mahmut Özkan machen.
Sein Unternehmen gründete Mahmut Özkan nach seinem Studium am Karlsruher Institut für Technologie, als er feststellte, dass ein Großteil der Industrieunternehmen Schwierigkeiten hatte, seine Logistikprozesse mit fahrerlosen Transportsystemen zu automatisieren. Angetrieben von der Motivation, autonome Transportsysteme durch Standardisierung skalierbarer zu machen und somit Firmen einen einfacheren Übergang in die Industrie 4.0 im Bereich der Logistik zu ermöglichen suchte er Investoren, die bereit waren das Risiko zu tragen, in ein Jungunternehmen zu investieren. Denn im Vergleich zu reinen Softwareunternehmen benötigen hardwarenahe Startups nicht nur hohes Startkapital sondern auch mehr Zeit für die Ausreifung der Produkte, das Wachstum und somit die Erreichung des Return on Investment.
Heute vertreibt Mahmut Özkan mit seinem Unternehmen Transolt verschiedene innovative Lösungen im Bereich der fahrerlosen Transportsysteme, welche Transportaufgaben in Fabriken und Lagerhallen automatisiert durchführen können. Erfahren Sie mehr unter https://transolt.com/.
Mahmut Özkan ist Teil des Mannheimer Startup-Ökosystems – NEXT MANNHEIM. NEXT MANNHEIM ist diesjähriges Gewinnerprojekt beim deutschen Vorentscheid zu den Europäischen Unternehmensförderpreisen. Der deutsche Vorentscheid wird vom RKW Kompetenzzentrum koordiniert.
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