Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen die letzten drei Gründerinnen und Gründer aus unserer Reihe „Gründungsgeschichten“ vorstellen. Die Gründerinnen Anna-Liisa Reppo und Irena Kessler erzählen uns ihre jeweilige Gründungsgeschichte. Beide haben ihre Heimat verlassen, und mit ihrem Geschick und ihrem Fleiß haben sie ihren Neubeginn in Deutschland selbst in die Hand genommen. Beide haben Hürden überwunden und sind nun selbständig. Aber auch die Gründungsgeschichte von Saribek Karapetyan zahlt auf das Motto der Gründungswoche „Gründen heißt Vielfalt“ ein. Erfahren Sie, wie Ideenreichtum, Mut und die Tatkraft der Gründerinnen und Gründer in einer erfolgreichen Selbständigkeit münden.
Die einzelnen Gründungsgeschichten finden Sie auch auf unserer Facebook- und LinkedIn-Seite. Sie sind herzlich eingeladen, diese mit uns gemeinsam zu verbreiten.
Anna-Liisa Reppo, Berlin Wood Sisters
In Ihrer Heimat Estland war Anna-Liisa Reppo als Chefredakteurin bei einer Zeitung angestellt. Doch als ihr 2017 der Job gekündigt wurde, merkte sie, dass sie sich neu orientieren wollte. Mit ihrer Familie ist sie nach Deutschland gekommen, um in Berlin ihr eigenes Business aufzubauen. Mit geringem Gründungskapital machte sie sich ans Werk, schrieb ihren Business Plan, führte Marktanalysen durch, besuchte Kurse für Existenzgründende und lernte vor allem, dass sie Geduld haben muss, denn Erfolg, so wie sie ihn in Estland im Angestelltenverhältnis hatte, sah sie noch eine ganze Weile nicht. Ihr sicheres Gespür für erfolgsversprechende Trends wie die derzeitige do-it-yourself-Bewegung (DIY) hat Anna-Liisa Reppo aber stets an ihren Erfolg glauben lassen.
Heute arbeitet Anna-Liisa Reppo erfolgreich als selbständige DIY-Holzarbeiterin und Löffelschnitzerin. Sie entwirft und baut Zero Waste-Möbel, bietet Workshops an und pflegt ihre eigene Online-Community. Besonders den Kontakt mit den Frauen und Mädchen, denen sie mit viel Leidenschaft das kreative Arbeiten mit Holz zeigt und den Einsatz von Werkzeugen und Maschinen beibringt, genießt sie sehr. In diesen Momenten ist vergessen, wie schwer die Zeit des Neustartes für sie war. Erfahren Sie mehr unter https://wood-sisters.com/.
Bei ihrem Weg in die Selbständigkeit hat Anna-Liisa Reppo auch Unterstützung bei der Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V. erhalten. Das von diesem Verein getragene Projekt „COMPETENZentrum für Selbständige“ qualifiziert und begleitet Frauen mit Migrationshintergrund für die berufliche Selbständigkeit. Das COMPETENZentrum für Selbständige hat in diesem Jahr gleich zwei Preise bei den European Enterprise Promotion Awards gewonnen. Der deutsche Vorentscheid zu den Europäischen Unternehmensförderpreisen wird vom RKW Kompetenzzentrum koordiniert. Mehr unter www.eepa-deutschland.de
Saribek Karapetyan, Visual Abstract
Ein bestehendes Problem lösen ist eine erfolgversprechende Methode bei der Entwicklung von Geschäftsideen. So stand auch Benito Campos, einer von drei Gründern von Visual Abstract, vor einem wesentlichen Problem während seiner Tätigkeit als Krebsforscher: Es gibt zu viel Forschung, zu viel Wissen, zu viele Informationen, um den Überblick zu behalten. Wie sollen Mediziner all diese wichtigen Forschungsergebnisse finden und erfassen?
Der Prozess des Lesens wissenschaftlicher Publikationen ist zeitaufwändig und die wichtigsten Erkenntnisse liegen oft in Formen vor, die von unserem Gehirn nicht leicht verarbeitet werden können. Diese Informationsüberflutung galt es zu regulieren – Visual Abstract wurde gegründet.
2018 haben sich die drei Männer Saribek Karapetyan, Benito Campos und Gaurav Sinha zusammen getan und gemeinsam ein Produkt entwickelt, das die wesentlichen Informationen aus Forschungsarbeiten in leicht verständliche grafische Zusammenfassungen umwandelt.
Auch wenn sich für Saribek Karapetyan der Sprung vom Angestellten-Leben in ein Startup-Leben erstmal wie ein freier Fall angefühlt hat, ist er froh, diesen entscheidenden Schritt getan zu haben. Denn er ist überzeugt von seinem Tun und er findet Motivation und Inspiration vor allem dann, wenn er sieht, dass auch andere an sein Produkt und an sein Team glauben. Erfahren Sie mehr unter https://www.visual-abstract.com/
Saribek Karapetyan ist Teil des Mannheimer Startup-Ökosystems – NEXT MANNHEIM. NEXT MANNHEIM ist diesjähriges Gewinnerprojekt beim deutschen Vorentscheid zu den Europäischen Unternehmensförderpreisen. Der deutsche Vorentscheid wird vom RKW Kompetenzzentrum koordiniert.
Irena Kessler, ReiseGut
Einst wollte Irena Kessler in Nordrussland, ihrer Heimat, in die Selbständigkeit gehen, jedoch blieb der Erfolg aus. Mit dem Ziel, in Deutschland ihren Traum zu leben wanderte sie 2006 aus Russland aus. Es war für Irena Kessler ein langer Weg, bis sie in ihrer neuen Wahlheimat Fuß fasste. Sie lernte die Sprache neu, erlangte zum zweiten Mal ihr Abitur und nahm an einer einjährigen Weiterbildung zur Existenzgründung bei der Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V. (I.S.I.) teil.
2013 eröffnete sie ihren ersten Online-Shop. Auf www.amazon.de/reisegut verkauft sie hauptsächlich nachhaltige, esoterische Dekoration. Zugleich gibt sie ihre Erfahrungen, die sie beim Aufbau ihres E-Commerce-Business gesammelt hat, als Dozentin bei I.S.I. an Frauen weiter, die in ähnlichen Situationen sind wie sie es einst war. Stillstand kennt Irena Kessler nicht. So hat sie 2020 angefangen, an der Reise-App UNIFY-O für alleinerziehende Eltern zu arbeiten. Die Abwechslung, die mit den verschiedenen und ständig neuen Aufgaben einhergeht, ist Irena Kessler sehr wichtig. Sie muss Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen und Lösungen finden. All das hat einen starken und positiven Einfluss auf die Entwicklung ihrer Persönlichkeit, ihrer Zielstrebigkeit und ihres Erfolgswillens.
Das vom I.S.I. e.V. getragene Projekt „COMPETENZentrum für Selbständige“ qualifiziert und begleitet Frauen mit Migrationserfahrung für die berufliche Selbständigkeit. Das COMPETENZentrum für Selbständige hat in diesem Jahr gleich zwei Preise bei den European Enterprise Promotion Awards gewonnen. Der deutsche Vorentscheid wird vom RKW Kompetenzzentrum koordiniert. Mehr unter www.eepa-deutschlan.de.
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