Grundstein für gezielte Personalmaßnahmen
Um für die Herausforderungen des demografischen Wandels gewappnet zu sein, hat der familiengeführte Metallbauer Arnold AG aus Friedrichsdorf/Taunus 2008 erstmals eine Altersstrukturanalyse durchgeführt. Ein externer Dienstleister bereitete die Datensätze aller 340 Beschäftigten anonymisiert auf und wertete sie aus. Die Daten wurden mit der regionalen Bevölkerungsentwicklung, den Prognosen der Absolventenzahlen in passenden Ausbildungsgängen sowie der Unternehmensstrategie abgeglichen.
Bei der Arnold AG standen vor allem folgende Aspekte bei der Altersstrukturanalyse im Vordergrund:
- Welche Altersgruppen sind besonders stark vertreten, welche besonders schwach?
- Wie verteilen sich die Altersgruppen auf die verschiedenen Standorte und Abteilungen?
- Wie sieht diese Verteilung für unterschiedliche Fachqualifikationen und Führungsebenen aus?
- Deuten Krankentage auf kritische Arbeitsbedingungen für bestimmte Beschäftigtengruppen hin?
Prioritäten setzen bei der Nachwuchs-Gewinnung
Wie fast jede Analyse zeigte auch die bei Arnold Licht und Schatten. Eine gute Nachricht war die Altersverteilung der Führungskräfte und die bereits gut gelösten Nachfolgeregelungen für Schlüsselkräfte.
Für die Bereiche, die weniger gut dastanden, mussten jetzt Lösungen gefunden werden. Christoph Ebert, Mitglied des Vorstands der Arnold AG ist zufrieden:
Durch die Analyse haben wir strategisch wichtige Maßnahmen frühzeitig angepackt."
Weil das gut funktioniert hat, wird die Altersstrukturanalyse bei Arnold alle ein bis zwei Jahre wiederholt, um Entwicklungen in der Personalstruktur frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.
In einem Bereich beispielsweise ist die Altersstruktur ziemlich homogen, so dass ein großer Teil der Belegschaft das Unternehmen demnächst fast zeitgleich verlassen wird. Doch der Spielraum für eine frühzeitige Personalrekrutierung und -entwicklung ist sehr eng. Schließlich müsste der Betrieb höhere Personalkosten in Kauf nehmen, wenn er Nachwuchskräfte rekrutiert, bevor die älteren Beschäftigten das Unternehmen verlassen haben. Allerdings sind auf Basis der Analyse jetzt gezielte Maßnahmen möglich, weil sich einschätzen lässt, in welchen Bereichen die Nachwuchsrekrutierung besonders wichtig ist und wo weitere Nachfolgeregelungen erfolgen müssen.
Gezielte Investitionen in die Prävention
Ein weiteres Beispiel: Altersstrukturanalyse verdeutlichte, wie Altersdurchschnitt und Krankenstand zusammenhängen. Als Konsequenz fördert der Metallbauer jetzt besonders Präventionsmaßnahmen in Bereichen mit höherem Altersdurchschnitt. Personalmaßnahmen nach dem Prinzip "Gießkanne" werden vermieden und Investitionen zielgerichtet getätigt.
Eine weitere Konsequenz war ein Projekt in der Produktionsabteilung, das unter dem Motto "Gesund arbeiten – gesund in Rente" für eine gesundheitsförderliche Arbeitsweise sensibilisierte.
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