Drei Azubis werden Digiscouts
Lena-Marie, Kevin und Markus sind drei Auszubildende im Ingenieurbüro Schädel im beschaulichen Weil der Stadt in Baden-Württemberg. Das mittelständische Unternehmen mit 20 Mitarbeitenden ist spezialisiert auf Straßenplanung und Tiefbau. Anders als der Beruf der Bauzeichnerin bzw. des Bauzeichners vermuten lässt, handelt es sich bei der Arbeit der drei Azubis nicht um einen reinen Schreibtischjob, sondern für die Vermessung geht es auch oft ins Freie. Und da das Vermessungsbüro auch Kanalarbeiten plant, geht es dann sogar in die Tiefe bzw. unter die Erde.
Die Ausgangslage und das Problem
Dabei werden für die Dokumentation die sogenannten Schachtprotokolle angefertigt. Bisher geschah das vor Ort analog. So wurden beispielsweise die Schachttiefe von Schmutz- und Regenwasserschächte vermessen und die Daten handschriftlich in ein Protokoll oder einen Plan eingetragen und Fotos gemacht. Zurück im Büro wurden die Vermessungsdaten und die aufgenommenen Bilder dann in ein Word Dokument übertragen, inklusive aller vorher händisch angefertigter Skizzen. Der Prozess erwies sich immer wieder als wenig effizient und umständlich, da neben dem Papier-„Chaos“ auch noch eine freie Hand benötigt wurde, um ein Vermessungsgerät zu bedienen. Eine glatte Oberfläche zum Ausfüllen der Dokumente war oft auch nicht vorhanden.
Das Projekt und die Umsetzung
Deswegen fassten sich die drei Auszubildenden im Rahmen ihres Digiscouts-Projekts ein Ziel: Die Pläne und Dokumente sollten in digitaler Form schon vor Ort erstellbar sein. Außerdem planten sie, einzelne Abläufe in der Dokumentation zu automatisieren.
Durch die Anschaffung eines digitalen Feldrechners vereinfachte das Team die allgemeine Vermessung, denn dadurch müssen nun die große Papierpläne nicht mehr mitgetragen werden. Das Team teilte die Aufgaben im Projekt auf: Zwei der Auszubildenden waren für die Programmiertätigkeiten und ein Auszubildender für die Recherche und die Präsentation verantwortlich. Das Schachtprotokoll wurde mit Hilfe von Excel digitalisiert und im Ablauf optimiert. Außerdem wurden Programmier-Codes (Makros) verwendet, um beispielsweise automatisiert Bilder einfügen zu lassen oder Skizzen zu erstellen. Weiterhin lassen sich entsprechende Vermessungsdaten in das Dokument einfügen. Auch die Übertragung von Vermessungsdaten wurde automatisiert. Das Zeichnen der Skizzen und das Einfügen von Bildern wurde in einer halbautomatisierten Funktion eingerichtet.
Das Ergebnis und das Fazit
Durch das neue, digitale Verfahren wird nicht nur das Protokollieren von Vermessungen einfacher und schneller, sondern es werden auch Übertragungsfehler reduziert. Mit dem Tablet ist die Dokumentation der Messergebnisse handlicher als mit der papierbasierten Zettelwirtschaft.
Das Fazit des Digiscouts-Teams: Das Digiscouts-Projekt erschien uns anfangs sehr mühsam. Es sind jedoch alle im Ingenieurbüro Schädel vom Ergebnis begeistert. Außerdem konnten wir eine Menge Programmierkenntnisse für zukünftige Projekte mitnehmen."
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