Stellt doch bitte mal kurz euer Digiscouts®-Team und euer Unternehmen vor...
Wir – Jessica, Saskia, Fatlum und Tim – sind das Azubi-Team der H. Heitz Furnierkantenwerk GmbH & Co. KG in Melle. Unser Ausbildungsbetrieb wurde 1975 gegründet und setzt auf dem internationalen Markt Maßstäbe in der Produktion von Echthol-Furnierkanten. Heute sind wir einer der führenden Zulieferer für die holzverarbeitende Industrie und den Fachhandel.
Wie wird bei euch im Betrieb das Thema Digitalisierung betrachtet?
Seit einigen Jahren wird die Digitalisierung bei uns im Betrieb mit großen Schritten vorangetrieben. Da passen solche Projekte wie die Digiscouts® natürlich hervorragend rein. Bereits im vergangenen Jahr durften wir Teil der Digiscouts® sein und haben für das Unternehmen und unsere Mitarbeiter einen Mehrwert gezogen. Daher war für uns als Azubis und auch für die Geschäftsführung klar:
Auch dieses Jahr sind wir dabei!
Was ist für euch das Besondere am Digiscouts®-Projekt?
Für uns Auszubildende stellt das Projekt eine besondere Motivation dar, denn wir konnten uns mit unseren Ideen und unserer Kreativität einbringen. So konnten wir selbständig etwas zum Unternehmen beitragen und sind nicht nur Auszubildende, die hier arbeiten und ihre Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen haben. Dass wir als Personen mit eigenen Ideen gesehen wurden, die diesem Unternehmen einen Mehrwert bringen können; das motiviert!
Wie seid ihr auf eure Projektidee gekommen?
Wir arbeiten in zwei unterschiedlichen Bereichen. Da es in beiden Bereichen Themen gab, die wir aufgreifen konnten, hat sich die Ideenfindung für uns einfacher gestaltet. Zuerst haben wir uns bei einem Brainstorming zusammengesetzt und unsere Ideen gesammelt. Danach haben wir die Abteilungen besucht und mit dem Mitarbeitenden vor Ort gesprochen. Letztendlich ist es die Digitalisierung des Lacklagers geworden.
Wie ist die Ausgangslage bei euch im Lacklager?
Bislang ist der Inhalt des Lacklagers nicht digital erfasst. Bei der Entnahme von Lacken aus dem Lager ist ebenfalls nicht genau gekennzeichnet welche Mengen entnommen oder wieder zurückgestellt werden. Somit müssen jeden Monat aufwendige manuelle Inventuren durchgeführt werden, damit bekannt ist welchen Bestand wir aktuell haben und welcher Bedarf gedeckt werden muss. Das beansprucht viel Zeit. Durch unser Projekt soll das alles vereinfacht werden.
Wie werden sich die Abläufe durch euer Projekt verändern?
Mit einem Programm soll die Eingangsmenge der bestellten Ware erfasst werden. Im Alltag wird bei jeder Entnahme und bei jedem Zurückstellen eines Lackbehälters der Barcode am Behälter gescannt und im verknüpften System abgerufen. Dort wird dann vermerkt, wie viel Lack wir entnommen bzw. wieder zurück ins Lager gebracht haben. Über das System können wir jederzeit abrufen, wie groß der Lagerbestand ist. Hier wird auch eine Schnittstelle zum Einkauf geschaffen, damit unsere Kollegen dort automatisch benachrichtigt wird, wenn neue Hilfsstoffe bestellt werden müssen.
Welcher Nutzen ergibt sich aus einem digitalisierten Lacklager?
Dadurch, dass die zeitintensive Inventur wegfällt, ergibt sich eine enorme Zeitersparnis. Die Mitarbeitenden haben daher mehr Zeit für das Tagesgeschäft. Außerdem lässt sich der Ansatz das Lager zu digitalisieren in Zukunft auch auf andere Bereiche im Hilfsstofflager ausweiten. Davon profitiert letztendlich das gesamte Unternehmen.
Mit welchen Herausforderungen saht ihr euch konfrontiert und wie seid ihr damit umgegangen?
Da unser Projektteam aus verschiedenen Abteilungen besteht, kam es zu einem geringeren Austausch untereinander, was das Projekt betrifft. Ein Positiver Lerneffekt hierbei war: Kommunikation und Zielsetzung ist das A und O. Auch der Ausfall wichtiger Ansprechpartner hat uns immer wieder Steine in den Weg gelegt, aber wir haben uns davon nicht entmutigen lassen und sind stolz auf das, was wir in der Zeit geschafft haben. Erwähnenswert ist vor allem der Blick hinter den Vorhang. Was alles passieren muss und auch passiert, wenn der Kollege einfach „nur“ einen Barcode scannt. Diese Einblicke sind ein riesiger Mehrwert für uns Auszubildende.
Das Projekt Digiscouts® ist jetzt offiziell beendet. Wie geht es bei euch weiter?
Wir haben unser Digiscouts®-Projekt nicht vollenden können. Wir werden den Digitalisierungsprozess des Lacklagers aber fortführen und beenden. Hierfür haben wir weiterhin die volle Unterstützung!
- © Daniel Jennewein / RKW Kompetenzzentrum – Lacklager.jpg (20230512_H._Heitz_Lacklager.jpg)