Prophylaxe wird großgeschrieben

Ein geringer Krankenstand sollte kein Argument sein, um von Gesundheitsförderung abzusehen. Im Gegenteil: Je fester Gesundheitsmanagement in die Unternehmenspolitik eingebunden ist, desto beständiger zeigen sich positive Ergebnisse.

Das hat auch die BayWa AG erkannt. 

 Das Gesundheitsmanagement der BayWa folgt einem ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz und ist integraler, fester Bestandteil der Unternehmens- und Personalpolitik"

sagt Dr. Josef Pichlbauer, Leiter des Personalmanagements in dem Münchener Konzern.

Die insgesamt 16.000 Beschäftigten gehen sehr unterschiedlichen Aufgaben nach – mit entsprechend unterschiedlichen Beanspruchungen und Bedürfnissen beim Gesundheitsschutz. Echte "Knochenjobs" haben die mehr als 2.700 im gewerblichen Bereich Beschäftigten, darunter 1.800 LKW-Fahrer. Sie haben täglich mit schweren Landmaschinen zu tun. Die Altersstruktur der Belegschaft ist relativ hoch. Eine Betriebszugehörigkeit von 25 oder 30 Jahren ist keine Besonderheit. Die Ausfallquote wegen Krankheit ist trotzdem mit 2,7 Prozent erfreulich niedrig. Sicher trägt dazu auch die große Bedeutung bei, die das Unternehmen der Vorbeugung zumisst.

Gezielt Rückenproblemen vorbeugen

Eine anonymisierte Auswertung der Krankheitsbilder durch die Krankenkasse der meisten Beschäftigten ergab, dass Rückenbeschwerden den größten Anteil der Krankheiten ausmachen. In Kooperation mit dem TÜV und der AOK hat das Unternehmen eine Rückenschule für richtiges Heben und Bücken eingerichtet. Weiterhin hat die BayWa AG einen Stapleraufsatz entwickelt, der es den Beschäftigten ermöglicht, mit einem hydraulischen Hebegerät die Klapptore in den riesigen Schüttboxen im sicheren Stand zu öffnen. In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an die Kapazitäten der Lagerboxen stark gestiegen. Die Tore wurden immer schwerer und die damit verbundene Staplertätigkeit immer gefährlicher. Mit dem neuartigen Hebegerät hat das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Unfallprophylaxe geleistet und damit die Arbeitssicherheit erhöht. Die BayWa AG wurde hierfür 2011 von der Berufsgenossenschaft BGHW mit dem BG-Präventionspreis belohnt.

“Firewall” gegen Burnout

Ganz anders sind die Belastungen in der Verwaltung. Um einem Burnout-Syndrom vorzubeugen, wurden den Managern Anti-Stress-Programme angeboten. Die Seminare dauern 2,5 Tage plus Aufbauseminar, finden während der Arbeitszeit statt und werden von verschiedenen Trainern, einem Sporttherapeuten und einer Ärztin begleitet. Burnout ist als Krankheitsbild schwer zu beschreiben, kommt oft erst zur Sprache, wenn es zu spät ist. Darum ist Vorbeugung hier so wichtig: Häufig merken die Leistungsträger selbst nicht, dass sie auf dem besten Weg sind, sich "auszubrennen". In den Seminaren sollten sie Sensibilität für den eigenen Körper schärfen.

Zeit- und Selbstmanagement ist ein wichtiges Element, um Stress zu bewältigen bzw. zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, eigene Muster zu erkennen, diese zu ändern und an der richtigen Stelle "Nein" zu sagen. Das lernen die Teilnehmer in den Anti-Stress-Seminaren ebenso wie die Gestaltung einer effektiven Arbeits- und Tagesplanung. Individuelles Ressourcenmanagement wirkt wie eine "Firewall" gegen das Burnout-Syndrom. Eine erste knappe Information zum Umgang mit schwierigen Kunden und zu einem "professionellen Nein" können Sie in im guss-net nachlesen.

Gesundheit ein hohes Gut

Für die BayWa AG sind die Beschäftigten die Säulen des Unternehmens. Dazu gehört auch die Arbeitsbedingungen den Menschen anzupassen – und nicht umgekehrt. 2012 führt das Unternehmen ein Sechs-Punkte-Gesundheitsprogramm für alle Mitarbeiter ein, um die Maßnahmen weiter auszubauen. Das Programm wird unter anderem die Themen Bewegung, Ernährung, mentale Fitness, Stressmanagement und Work-Life-Balance beinhalten. Ebenso wird derzeit die Flexibilität des bestehenden Arbeitszeitmodells vorangetrieben und geplant.

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