Die Idee hinter dem Digiscouts-Projekt der Hermann Bilz GmbH & Co. KG ist einfach erklärt: Das Team, bestehend aus einer Auszubildenden zur Produktdesignerin und einem dualen Studenten Maschinenbau, animierte 3D-Modelle der selbst hergestellten Werkzeuge als Montage- oder Bedienungsanleitungen für Kunden. Bisher wurden Anleitungen nur umständlich über den Katalog, schriftlich oder per Telefon direkt im Kundengespräch erläutert.

Kurz und präzise erklärt

„Ein Video das zwischen 30 und 60 Sekunden dauert, hat einen erheblichen Vorteil gegenüber den alten Umsetzungen“, sagt Louisa Zeh, angehende Produktdesignerin. „Es zeigt dem Kunden anschaulicher und in viel kürzerer Zeit alles, was er braucht, um sich ein Bild von den nötigen Arbeitsschritten zu machen. Die Videos sind einfach per Link zu versenden, überall auf der Welt abspielbar, egal wann, egal wer, egal wo.“ Thomas Rumpf, Ausbilder beim schwäbischen Präzisionswerkzeughersteller, ergänzt: „Wir sparen uns Arbeitszeit ein und auch Papier für den Druck des Katalogs – da ein einziger QR-Code genügt, um die Montagevideos zu verlinken.“ 

Von der Theorie…

Die Auszubildende im zweiten Lehrjahr hatte sich bereits in der Vergangenheit mit der Animation von SolidWorks-Modellbaugruppen befasst und auch zeitnah davor eine passende Schulung absolviert. Zudem war im Betrieb bereits die Problematik bekannt, komplexe Vorgänge an Werkzeugen darzustellen und dem Kunden nahezubringen. Diese beiden Faktoren legten einen grundlegenden, richtungsweisenden Rahmen für die Digiscouts-Projektidee und ermöglichte schnell einen weiten Ausblick für viele Möglichkeiten der Ausarbeitung dieses Themas.

…zur praktischen Umsetzung

Zum einen hatte sich Viktor Wess gerade durch sein Studium in das Animationsprogramm SolidWorks eingearbeitet und suchte nach Möglichkeiten, seine neu erworbenen Kenntnisse zu vertiefen. Zum anderen konnte die Auszubildende auf ihre Schulung aufbauen. „Da kam das Projekt zum richtigen Zeitpunkt. Beide hatten dadurch optimale Möglichkeiten, Team- und Projektmanagement zu erlernen und ihr Wissen zu auszutauschen, anzuwenden und zu vertiefen“, erzählt Rumpf.

Die angehende Produktdesignerin übernahm die Rolle als Projektleiterin, um effektiv Aufgaben zu erledigen und bei Abwesenheit des dualen Studenten immer über den aktuellen Stand informiert zu sein – auch um eigenständig weiterarbeiten zu können. Der Student für Maschinenbau koordinierte die Aufgabenverteilung und das Zeitmanagement durch wöchentliche Meetings mit beiden Projektteilnehmern. Außerdem stand er bei Rückfragen immer zur Verfügung.

Planen, abstimmen, besprechen

Die wöchentlichen Besprechungen waren für das Digiscouts-Team sehr konstruktiv und fassten alle Ergebnisse der vergangenen Woche gut zusammen. Daraus wurden weitere Ziele für die nächste Woche formuliert. „Die Rücksprache war sehr fruchtbar, da sich alle kurz Zeit nahmen, um ihre Vorstellungen zu formulieren und miteinander abzustimmen. Je nachdem wie weit wir fortgeschritten waren, luden wir auch zum Beispiel den Abteilungsleiter vom Vertrieb zu unseren Gesprächen ein, um von Anfang an die optimalsten Vorgehensweisen zu finden“, berichtet die Auszubildende.

Steile Lernkurve durch das Digiscouts-Projekt

„Ich habe durch die Teilnahme bei den Digiscouts unter anderem gelernt, wie man sich am besten die Arbeit aufteilt. Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass es sinnvoll ist, sich so oft wie es nur geht auszutauschen, den Stand des Projektes zu besprechen, um letztendlich das Projekt besser koordinieren zu können“, weiß Wess. „Darüber hinaus lernt man sich selbst und andere besser einzuschätzen – gerade was Komplexität und Zeitdauer anbelangt“, ergänzt die Produktdesignerin.

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