„Sie kann mehr, als sie denkt“, erzählt die Ausbilderin Jana Jaschinski stolz über ihre Auszubildende bei unserem Abschlussgespräch in Berlin. Die Rede ist von Melina Wilk, die im Ausbildungsrestaurant „Am Kuhgraben“ der SozDia Stiftung Berlin eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe absolviert.
In den vergangenen Monaten hat sie überwiegend alleine die Anwesenheitsliste auf Papier durch eine passwortgeschützte Excelliste ersetzt, die über ein Tablet bedient wird. Neben dem Zeitmanagement spielten auch Datenschutz, Selbstbewusstsein und Motivation eine große Rolle.
Frau Jaschinski, wie würden Sie in drei Worten das Projekt Digiscouts® beschreiben?
Interessant, inspirierend und lehrreich.
Wie hat sich Melina durch die Digiscouts® weiterentwickelt?
Für unsere Auszubildende Melina waren das ganz neue Erfahrungen, die sie in den vergangenen sechs Monaten gesammelt hat. Bei der Abschlussfeier stand sie zum ersten Mal auf der Bühne und hat vor Publikum für ihr Projekt „gepitcht“. Das hat ihrem Selbstbewusstsein einen Schub gegeben. Sie hat sich aber auch in komplett neue Themen eingearbeitet, wie beispielsweise Projektmanagement oder Datenschutz.
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, bei den Digiscouts® mitzumachen?
Über den Newsletter der IHK Berlin habe ich von dem Projekt Digiscouts® erfahren. Das klang so spannend, dass ich mich für die Informationsveranstaltung angemeldet habe. Dort konnte ich mich ausführlich über den Projektverlauf informieren und hatte die Möglichkeit, gezielt Fragen zu stellen. Unter anderem war es mir wichtig zu wissen, welche Rolle ich als Ausbilderin innerhalb des Projektes spielen werde und welche Aufgaben auf mich zukommen würden.
Bei uns im Ausbildungsrestaurant ist das Thema Digitalisierung im Alltag eher weniger präsent, umso schöner, dass wir Teil der Digiscouts® sein konnten.
Apropos Digitalisierung: Wie war es für die Auszubildende, sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen?
Erst durch das Projekt Digiscouts® hat sie verstanden, was Digitalisierung in einem Unternehmen überhaupt bedeutet. Der Auftaktworkshop hat der Auszubildenden geholfen, das dort Gelernte (Anm. d. Red.: z. B. Brainstorming in Azubi-Gruppen, was im Betrieb digitalisiert werden könnte) in der Praxis umzusetzen. Meine Aufgabe bestand unter anderem darin, Melina zu motivieren und zu bestärken, am Ball zu bleiben, das Projekt auch bis zum Ende durchzuziehen. Neben Berufsschule und Restaurant bleibt leider nicht immer viel Zeit, um noch etwas anderes zu erledigen.
Und trotzdem hat Melina das Projekt pünktlich und erfolgreich abgeschlossen …
Ja, das hat sie. Sie kann eben mehr, als sie denkt! Darauf kann sie auch stolz sein. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Projekt ein Erfolg ist.
Und schließlich ist da noch der Nutzen für das gesamte Restaurant …
Wie hat SozDia von dem Projekt Digiscouts® profitiert?
Endlich können die Azubis ihre Anwesenheit selbst eintragen, das spart Ressourcen. Gleichzeitig haben alle einen besseren Überblick über ihre Urlaubs- und Krankheitstage. Außerdem können wir die Listen schneller und ohne Umweg an die Jugendberufsagenturen weitergeben.
Gibt es schon Pläne, wie es nach dem Projekt bei SozDia weitergeht?
Wir wollen die Anwesenheitslisten für alle Mitarbeiter in weiteren Einrichtungen ausrollen.
Vielen Dank für das Interview.
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