„Wir haben jetzt Experten (die Azubis) für das Projekt“

Zwei Tischlerlehrlinge und ein Azubi zum Technischen Produktdesigner bildeten das Digiscouts®-Team bei der Karl Westermann GmbH & Co.KG, einem Schreinerspezialisten für Systemlösungen und individuellen Möbel- und Objektbau.

Bei ihrer Suche nach Digitalisierungspotential durchforsteten die Drei das Unternehmen nach Potentialen und Ideen. Einblicke gab es in alle Bereiche – ob kaufmännisch, technisch, Montage oder Fertigung. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, eine sehr gute Ausbildung anzubieten – und da gehört es dazu, bei solchen Projekten mitzumachen. 
– Meike Deuschle, Geschäftsführung 

So kamen die Westermann-Azubis auf vier Ideen: eine Lagerverwaltungssoftware für das Werkzeug, ein Feedback-System für mehr Transparenz im Prozess und frühzeitiger Information über Fehlentwicklungen, eine Montage-App, die es ermöglicht, Aufträge digital zu verwalten, und die Digitalisierung des Warenausgangsprozesses.  Wenngleich die Azubis nur eine der vier Ideen im Projekt umsetzen konnten, waren die anderen drei Ideen nicht gänzlich vom Tisch.

Wir haben eine Liste, auf der wir grundsätzlich gute Ideen sammeln. Wir erhalten zum Beispiel viele Anfragen für Bachelor- oder Masterarbeiten, dann nutzen wir diese Liste – und da sind nun auch die Ideen der Azubis mit drauf. 
– Tim Westermann, Geschäftsführung 

Digiscouts®-Projekt wurde die Idee Digitalisierung des Warenausgangsprozesses – eine Schnittstelle zwischen Projektleitung, Fertigung, Montage und Logistik. Täglich fahren die Mitarbeitenden auf Montage und entsprechend dazu werden von der Logistik die Paletten gepackt. Verpackt wird alles von der Mini-Schraube bis hin zu hauseigenen gefertigten Trennwänden, Schranksystemen oder Objekteinrichtungen – und das auch noch als Serien oder Maßanfertigungen.

Für die Logistik bedeutet das höchste Genauigkeit beim Packen und Kommissionieren – damit auch nichts vergessen wird und die Monteurinnen und Monteure sowie die Bauleitung vor Ort den Überblick behalten. Gearbeitet wurde bisher mit Kommissionierlisten – auf Papier. Echtzeit-Status war dabei unmöglich, die Kollegschaft aus der Logistik und Montage mussten – wollten sie auf Nummer sicher gehen – immer wieder die Listen von der Projektleitung prüfen lassen. Dass dies viel Zeit und Energie kostete, ist selbstverständlich.

 

Ein Schritt nach dem anderen

Die Idee der Azubis, den analogen Prozess der Kommissionierung digital zu fassen – sprich im ERP-System zu integrieren und somit auch zu mehr Transparenz im Warenausgangsprozess beizutragen – war keinesfalls eine leicht umsetzbare. Gemeistert haben die Drei es dennoch, es blieb sogar noch genug Zeit für einen ersten Testlauf im Unternehmen. Parallel fanden Schulungen der Mitarbeitenden durch die Azubis statt.

Das war schon genial, vor allem, dass die Lehrlinge den Gesellen die neuen Abläufe erklären. 
– Tim Westermann, Geschäftsführung

 

Heute findet die Logistik die Kommissionierlisten im ERP-System über die Auftragsnummer. Mit einem Handscanner werden die einzelnen Packstücke erfasst und direkt verbucht. Das ganze Kollegium, vor allem aber die Projektleitung und Monteurinnen und Monteure, sehen so in Echtzeit, wie weit der Kommissionierprozess fortgeschritten ist. Auf die Frage, was den Azubis am meisten Spaß gemacht hat, antworteten diese: 

Dass uns ,Azubis‘ das volle Vertrauen entgegengebracht wurde, wir unsere Idee umsetzen konnten und vor allem, dass das Projekt vollständig umgesetzt wurde. 
– Azubi-Team Westermann

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